3. Landesbericht - Ministerium für Integration, Familie, Kinder ...
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Betreuungsplatz geben. Ein Drittel dieser Plätze sollen vorrangig in der <strong>Kinder</strong>tagespflege, die bislang<br />
einen geringen Stellenwert im Spektrum der Betreuungseinrichtungen einnimmt, geschaffen werden.<br />
Dabei ist zu berücksichtigen, dass der Ausbau zu großen Teilen in den westlichen Bundesländern<br />
stattfinden muss, da in Ostdeutschland bereits eine sehr hohe Betreuungsdichte <strong>für</strong> die jüngeren<br />
Altersgruppen herrscht. Weiterhin ist bei der Bedarfsplanung im Bereich der <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung die<br />
demographische und soziostrukturelle Situation der unterschiedlichen Kommunen zu berücksichtigen,<br />
sodass die Bestimmung eines bedarfsgerechten Angebots bzw. dessen Ausbau nicht pauschalisiert<br />
erfolgen kann, sondern kommunal ermittelt werden muss.<br />
Zudem soll gleichermaßen der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz ab Vollendung des ersten<br />
Lebensjahres mit Beginn des <strong>Kinder</strong>gartenjahres 2013/2014 bundesweit ausgeweitet werden. In<br />
Deutschland besteht derzeit ein Rechtsanspruch auf <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung ab Vollendung des dritten<br />
Lebensjahres. In Rheinland-Pfalz besteht ein solcher Rechtsanspruch bereits ab einem Alter von zwei<br />
Jahren im Rahmen der so genannten „2+-Regelung“. Reformschritte, wie das 2005 aufgelegte<br />
Landesprogramm „Zukunftschance <strong>Kinder</strong> – Bildung von Anfang an“ , sollen die frühen Bildungsprozesse<br />
durch einen quantitativen und qualitativen Ausbau des Bildungs- und Betreuungsangebots <strong>für</strong> <strong>Kinder</strong><br />
intensivieren.<br />
Rheinland-Pfalz ist das erste Bundesland, das im Zuge einer Änderung des <strong>Kinder</strong>tagesstättengesetzes<br />
die gesamte <strong>Kinder</strong>gartenzeit beitragsfrei macht und die Kosten anstelle der Eltern übernimmt:<br />
Beginnend mit dem <strong>Kinder</strong>gartenjahr 2008/2009 entfallen bis zum Jahr 2010 schrittweise die Beiträge<br />
<strong>für</strong> den Besuch des <strong>Kinder</strong>gartens insgesamt.<br />
Der ab dem 1. August 2010 gemäß dem <strong>Kinder</strong>förderungsgesetz bestehende Rechtsanspruch <strong>für</strong> die<br />
Altersgruppe ab zwei Jahren wird hierbei mit eingeschlossen. In Rheinland-Pfalz werden <strong>für</strong> alle zweijährigen<br />
<strong>Kinder</strong>, die den dann geltenden Rechtsanspruch auf einen <strong>Kinder</strong>gartenplatz wahrnehmen, die<br />
<strong>Kinder</strong>gartenbeiträge vom Land übernommen, auch wenn es sich bei dem Platz um einen Krippenplatz<br />
handelt.<br />
In Kooperation mit Ländern und Kommunen sollen weitere Maßnahmen <strong>für</strong> einen verbesserten<br />
qualitativen und quantitativen flexiblen Ausbau auch unter Einbezug von Tagespflege sowie unter<br />
Vernetzung mit anderen familienunterstützenden Hilfen initiiert werden. Hervorgehoben werden<br />
insbesondere die verstärkte Qualifizierung von pädagogischen Fachkräften sowie die Verbesserung der<br />
Rahmenbedingungen in der Ausbildung von Erziehern und Erzieherinnen und eine Anpassung des<br />
Betreuungsschlüssels. Ein weiterer zentraler Baustein im Rahmen des <strong>Kinder</strong>förderungsgesetzes ist<br />
zudem die umfassende Sprachförderung als ein Bildungsinhalt vor der Einschulung, um <strong>für</strong> alle <strong>Kinder</strong><br />
Chancengerechtigkeit zu ermöglichen. Damit verbunden sind weiterhin der qualitative Ausbau der<br />
Betreuungseinrichtungen sowie die Qualifizierung von Tagesmüttern und -vätern.<br />
Bei den im Folgenden dargestellten Daten handelt es sich, sofern nicht anders angegeben, um Zahlen,<br />
die im Rahmen des Berichtswesenprojektes erhoben und bei den Jugendämtern in Rheinland-Pfalz<br />
erfasst wurden. Weitere Zahlen zum Bereich <strong>Kinder</strong>tagesbetreuung finden sich auf dem KITA-Server des<br />
Landes Rheinland-Pfalz, der die jeweils aktuellen Entwicklungen im Bereich <strong>Kinder</strong>tagesstätten<br />
dokumentiert. 1 Angesichts der hohen Dynamik in diesem Leistungsbereich der <strong>Kinder</strong>- und Jugendhilfe<br />
veraltet das verfügbare Datenmaterial sehr schnell und gibt nur eine Momentaufnahme wieder.<br />
Allerdings sind in diesem Zusammenhang nicht nur die jeweiligen Platzzahlen zu einem Stichtag von<br />
Bedeutung, sondern auch die dahinter liegenden Entwicklungstrends, die Auskunft geben über die<br />
<br />
1 Vergleiche hierzu: http://kita.bildung-rp.de/<br />
<br />
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