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ezogen sind, die mir ein nicht min<strong>de</strong>res Greuel ist als <strong>de</strong>r Lebenshaß einer<br />
naturwidrigen Polizeimoral.<br />
Als Vorwort zu »Bunte Begebenheiten« wur<strong>de</strong> »Das Ereignis« (S. 125 1 )<br />
ohne <strong>de</strong>n Schlußsatz gesprochen.<br />
Neuer Saal <strong>de</strong>r Hofburg, 1. Mai, halb 8 Uhr:<br />
(Veranstaltung <strong>de</strong>r Kunststelle.)<br />
I. Nestroy: Judith und Holofernes. (Mit <strong>de</strong>n bekannten und einer<br />
neuen Zusatzstrophe.)<br />
II Nestroy: Das Notwendige und das Überflüssige. Begleitung:<br />
Viktor Junk.<br />
Der volle Ertrag (inklusive Programmerlös): K 3.272.900 für das Israelitische<br />
Blin<strong>de</strong>n—Institut Wien, Hohe Warte.<br />
»Man findt's ganz natürlich und kein Hahn kräht danach« (Motiv:<br />
Biblische Wun<strong>de</strong>r):<br />
Lebt einer in <strong>de</strong>m Land schon ein halbes Jahrhun<strong>de</strong>rt,<br />
Da wär's wohl ein Wun<strong>de</strong>r, wenn <strong>de</strong>n noch was wun<strong>de</strong>rt.<br />
Nicht genannt soll er wer'n, schweigt ihn tot bis ans End',<br />
So hieß es im alten, im neuen freien Testament.<br />
Was dort steht, das is wahr,<br />
Bis in hun<strong>de</strong>rt Jahr.<br />
Und sie haben ein Vierteljahrhun<strong>de</strong>rt bereits<br />
Obgleich unentgeltlich, mit ihm halt ein Kreuz.<br />
Doch fin<strong>de</strong>n außer diesem Zeichen noch statt<br />
Auch Wun<strong>de</strong>r — <strong>de</strong>nn es wen<strong>de</strong>t sich plötzlich das Blatt.<br />
Es verschlägt mir die Sprache, stumm preiset <strong>de</strong>n Herrn:<br />
Denn jetzt re<strong>de</strong>n die Stummen — genannt soll er wer'nl<br />
Zu <strong>de</strong>n Zeichen und Wun<strong>de</strong>rn, die jetzt geschehen, müssen auch solche<br />
in Brünn treten, das ist weiter kein Wun<strong>de</strong>r. So hat <strong>de</strong>r Brünner Kritiker, <strong>de</strong>r<br />
gelegentlich <strong>de</strong>r Aufführung <strong>de</strong>r »Letzten Nacht« exzediert hat und unter an<strong>de</strong>rem<br />
darüber ungehalten schien, daß mein Katarrh stärker war als <strong>de</strong>r Besuch<br />
und größer als <strong>de</strong>r Fassungsraum <strong>de</strong>s Brünner Theaters, <strong>de</strong>r wie<strong>de</strong>r, wie<br />
ich schrieb, <strong>de</strong>n <strong>de</strong>s Brünner Kritikers übertraf, — so hat er mir also beweisen<br />
wollen, daß er doch mein alter Verehrer sei, und in einer Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Brünner<br />
Volkshochschule aus <strong>meinen</strong> Schriften vorgelesen. Einige darob erzürnte<br />
Leser <strong>de</strong>r Fackel haben die Leitung <strong>de</strong>r Brünner Volkshochschule auf die<br />
Fragwürdigkeit <strong>de</strong>s Falles aufmerksam gemacht und mit einer Abschrift <strong>de</strong>s<br />
Ta<strong>de</strong>ls <strong>de</strong>m Verlag mitgeteilt, daß es <strong>de</strong>m Vorleser, <strong>de</strong>r ehe<strong>de</strong>m bei aller Begeisterung<br />
für die »Letzten Tage <strong>de</strong>r Menschheit« in diesen auch »manch billigen<br />
Jargonwitz« gefun<strong>de</strong>n hat, gelungen sei, »aus Monumentalszenen wirklich<br />
billige Jargonwitze zu machen«. Mag <strong>de</strong>m wie immer sein, das Programm,<br />
in <strong>de</strong>m die Vorlesung Platz fand, ist so wertvoll, daß es mit ihr versöhnt. Die<br />
Aka<strong>de</strong>mie <strong>de</strong>r Volkshochschule Brünn brachte nämlich unter an<strong>de</strong>ren nach<br />
Mozart, Lissauer, Smetana, Felix Dahn, Puccini, Werfel und Walter von <strong>de</strong>r<br />
Vogelwei<strong>de</strong> auch <strong>de</strong>n 2. Monolog aus <strong>de</strong>r »Jungfrau von Orleans« und schloß<br />
wie folgt:<br />
1 Seite xxx in dieser Ausgabe<br />
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