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Ausgabe 7 / 8 / 2013

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

Die Fachzeitschrift KÜCHENPLANER zählt zur Pflichtlektüre der deutschen Küchenspezialisten. Achtmal jährlich werden mehr als 6.000 Küchenplaner und Einkäufer in den Küchenfachmärkten, Küchenfachabteilungen in Möbelhäusern, Küchenstudios und in der Küchenindustrie angesprochen. Mit anerkannt hoher fachlicher Kompetenz informiert KÜCHENPLANER über aktuelle Küchentrends, Küchenplanung, Küchenmöbel, Produktneuheiten, Zubehör, Hausgeräte, sowie über Markt, Menschen und Events in der Küchenszene. KÜCHENPLANER ist Mitglied der „Arbeitsgemeinschaft Die Moderne Küche e.V. (AMK)“.

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Impulse/Ansichten<br />

Es braucht gute Geschichten, damit sich der Preis beim Küchenkauf<br />

nicht vor der Zeit nach vorn krakeelt. Dunstabzugshauben<br />

beispielsweise bieten sich für verkaufsfördernde Kitchenstories<br />

geradezu an. Zugegeben: Nicht jedes Marktsegment verträgt<br />

Ideen, die ohne mit der Wimper zu zucken mit forschen vierstelligen<br />

Kostennoten kokettieren. Doch Potenzial für die Haube ist<br />

vorhanden im Trend zur höherwertigen Küche.<br />

Für Sie als Küchenplaner und Küchenverkäufer haben wir in<br />

diesem Heft auf 30 Seiten aktuellen Input zum Thema Dunstabzug<br />

zusammengetragen. Zu erzählen gibt es einiges. Wir beleuchten<br />

ausgewählte „Mythen rund um die Haube“ und haben<br />

uns bis über die Ellbogen durch die aktuelle Technik gewühlt.<br />

Die Ergebnisse lesen Sie in unserem Haubenlexikon – es bietet<br />

reichlich Futter für das Verkaufsgespräch mit den Daniel Düsentriebs<br />

dieser Welt.<br />

Spannend wird es in der alphabetischen Reihenfolge bei „P“.<br />

Die Plasmatechnik bringt derzeit die Gemüter in Wallung wie<br />

kaum ein zweites Produktthema. Hinter den Kulissen, versteht<br />

sich. Plasma glänzt bei der Neutralisierung von Gerüchen mit<br />

Bestnoten und versteht sich im Umgang mit Keimen, Bakterien<br />

und Allergenen. Das wird in der Industrie und vor allem in der<br />

Gastronomie seit Jahren geschätzt. In der Privatküche avanciert<br />

diese Technologie gleichfalls zu einer der hochgelobten Alternativen<br />

in Zeiten von Null- und Niedrigenergiebauten. Wenn auch<br />

in kleinen Schritten und zurückhaltender als erwartet. Was unter<br />

anderem den bis dato sportlichen Preisen geschuldet sein<br />

mag. Zudem ist die Plasma-Technik beratungsintensiv, und die<br />

Anbieter haben sich mit ernst zu nehmenden Vorurteilen auseinanderzusetzen.<br />

Dem unbedarften Küchenkäufer dürfte es geradezu<br />

unheimlich anmuten, sich ein Gerät installieren zu lassen,<br />

das mit 1500 Volt Hochspannung arbeitet. Dass beim Lüftungsprozess<br />

Ozon im Gerät entsteht, macht die Sache nicht freundlicher.<br />

Ozon, das „weiß man schließlich“, ist schlecht. Überdosiert<br />

reizt es die Atemwege und lässt Augen brennen. Ozonwarnungen<br />

im sommerlichen Wetterbericht prägen das miserable Image des<br />

Gases ebenso wie das seit den 1980er-Jahren populäre Ozonloch.<br />

Dass die Wahrscheinlichkeit eines unerwünschten Ozonaustritts<br />

beim geprüften und zertifizierten Einsatz in der Dunsthaube bei<br />

Null liegt, tritt je nach argumentativer Motivation gern in den<br />

Hintergrund. Boulevard-Medien opfern diese Tatsache der Lust<br />

am Horrorszenario. Innerhalb der Branche wird die Ozon-Gefahr<br />

gar hin und wieder mit Kalkül dramatisiert. Fakt ist: Die<br />

Luftreinhaltung per Plasma ist technisch anspruchsvoll, scheint<br />

aber außerordentlich effizient zu sein. Allein steht sie mit diesem<br />

Talent indes nicht. Ein ganzer Industriezweig forscht mit Ei-<br />

Wirbel um die<br />

Plasma-Technik<br />

fer und nachweislich erfolgreich nach neuen Möglichkeiten, wie<br />

Kochdünste im internen Umluftprozess effektiv gereinigt werden<br />

können. Unser Haubenlexikon verrät Details.<br />

Die Entwicklung sowie die Anwendung der Plasmatechnologie<br />

in Hausgeräten ist eng mit dem Namen Manfred Langner verbunden.<br />

Bereits seit 1992 beschäftigt sich Langner eigenen Angaben<br />

zufolge mit diesem Thema. Lange Jahre unter dem organisatorischen<br />

Dach seines Unternehmens Airtec Competence. Gesundheitliche<br />

und finanzielle Probleme führten Anfang <strong>2013</strong> zur Insolvenz<br />

von Airtec – aber nicht zur Aufgabe eines Lebenswerks.<br />

Jetzt ist Langner gesundheitlich wieder auf den Beinen und mit<br />

dem Unternehmen plasmaNorm am Markt. Und das auf Basis<br />

eines europäischen Patents, in dessen Besitz er ist. Allerdings<br />

endet die reguläre gesetzliche Einspruchsfrist für dieses Patent<br />

erst im Oktober <strong>2013</strong>. Wie aus dem Markt zu hören ist, wird dem<br />

Europäischen Patentamt bis dahin Post ins Haus flattern, die das<br />

Patent beanstandet. Beziehungsweise ist bereits geflattert. Sollte<br />

die besondere Schutzwürdigkeit der plasmaNorm-Technik an<br />

dieser Hürde straucheln, hätten weitere Marktteilnehmer einen<br />

barrierefreien Zugang zu diesem lukrativen Zukunftsmarkt. An<br />

der grundsätzlichen Funktion der plasmaNorm-Technik ändert<br />

die Patententscheidung natürlich nichts.<br />

Eine Vorreiterrolle beim Vertrieb der von Manfred Langner<br />

und Partnern von der Hochschule Greifswald entwickelten Plasma-Technik<br />

im Hausgerätebereich hatte seit 2006 Haubenbauer<br />

O+F aus Menden. Diese exklusive Partnerschaft ist Geschichte<br />

und die Stimmung gilt als unterkühlt. Weitere Anbieter sind auf<br />

den Plan getreten: Axair aus Holland, ein ehemaliger Lizenznehmer<br />

von Langner. Vor wenigen Monaten hat Haubenimporteur<br />

refsta aus Spenge eine plasmaNorm-Lizenz erworben – übrigens<br />

die derzeit einzige offizielle Lizenz – und beginnt in diesen Tagen<br />

mit der Auslieferung. Weitere Lizenznehmer sollen folgen.<br />

Damit verbunden: deutlich sinkende Preise. „Um die 1000 Euro“<br />

für Haube samt Plasmamodul sollen das Ziel sein, um das Produkt<br />

massentauglicher zu machen.<br />

Ein interessanter Nebenstrang der Geschehnisse rund ums<br />

Plasma: refsta bezieht einen (großen) Teil seiner Hauben von<br />

Tecnowind aus dem italienischen Fabriano. Der italienische Haubenbauer<br />

tauchte in der Vergangenheit regelmäßig mit Berichten<br />

über angebliche wirtschaftliche Schwierigkeiten in den Schlagzeilen<br />

auf. Erst Anfang Juli soll die lokale Presse in Fabriano ausführlich<br />

über das endgültigen Aus gemutmaßt haben und dass<br />

der Inhaber „händeringend und zu jedem Preis“ einen Kaufinteressenten<br />

suche. Da Tecnowind im Flurfunk der Küchenbranche<br />

4 KÜCHENPLANER 7/8/<strong>2013</strong>

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