Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und ... - Familientext.de
Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und ... - Familientext.de
Arbeit mit hochkonflikthaften Trennungs- und ... - Familientext.de
Erfolgreiche ePaper selbst erstellen
Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.
. Inanspruchnahme <strong>de</strong>s Erstgesprächs<br />
. Fortdauer <strong>de</strong>r Beratung<br />
. Unterbrechung o<strong>de</strong>r Abbruch <strong>de</strong>r Beratung durch die Eltern<br />
. Beendigung <strong>de</strong>r Beratung durch die Beratungsstelle<br />
. Ergebnis <strong>de</strong>r Beratung: Vereinbarung zwischen <strong>de</strong>n Eltern<br />
. Grün<strong>de</strong> für das Scheitern <strong>de</strong>r Beratung<br />
. Situation <strong>de</strong>s Kin<strong>de</strong>s<br />
. Gewichtige Anhaltspunkte für eine Kin<strong>de</strong>swohlgefährdung<br />
Die BeraterInnen über<strong>mit</strong>teln bei diesem Vorgehen <strong>de</strong>m Jugendamt bzw. Gericht<br />
Rahmendaten über die Beratung. Wichtig ist, die Eltern vor Beginn <strong>de</strong>r<br />
Beratung über dieses Vorgehen zu informieren <strong>und</strong> dafür zu gewinnen sowie<br />
ihre Einwilligung zu erhalten. Trotz einer Einwilligung sollten BeraterInnen<br />
die betroffenen Eltern über <strong>de</strong>n konkreten Informationsaustausch in Kenntnis<br />
setzen <strong>und</strong> wichtige Inhalte aus Gesprächen <strong>mit</strong> an<strong>de</strong>ren Fachkräften an sie<br />
zurückmel<strong>de</strong>n.<br />
Hinweis:<br />
Zu beachten ist: Eine allgemeine Schweigepflichtentbindung, bei <strong>de</strong>r nicht<br />
festgelegt ist, <strong>mit</strong> wem genau <strong>und</strong> zu welchem Anlass Informationen ausgetauscht<br />
wer<strong>de</strong>n, ist rechtlich nicht zulässig.<br />
Informationsaustausch zwischen BeraterInnen <strong>und</strong> an<strong>de</strong>ren KooperationspartnerInnen<br />
Für BeraterInnen kann es aus fachlichen Grün<strong>de</strong>n wichtig sein, <strong>mit</strong> weiteren<br />
KooperationspartnerInnen, wie Jugendamts<strong>mit</strong>arbeiterInnen, Verfahrensbeistän<strong>de</strong>n<br />
o<strong>de</strong>r Sachverständigen im Einzelfall Kontakt aufzunehmen <strong>und</strong> Informationen<br />
auszutauschen (s. Kapitel 4.2.2). Dies kann entwe<strong>de</strong>r im frühen<br />
Termin geklärt wer<strong>de</strong>n, o<strong>de</strong>r es kann dafür im laufen<strong>de</strong>n Beratungsprozess<br />
eine Einwilligung von <strong>de</strong>n Eltern eingeholt wer<strong>de</strong>n. Gr<strong>und</strong>sätzlich kann davon<br />
ausgegangen wer<strong>de</strong>n, dass Eltern bereit sind, einem Informationsaustausch zuzustimmen.<br />
Unter <strong>de</strong>n <strong>hochkonflikthaften</strong> Eltern gibt es zwei Ten<strong>de</strong>nzen: Da<br />
sind zum einen die Eltern, die von sich aus (großzügig) Daten weitergeben, um<br />
da<strong>mit</strong> auf ihre Schwierigkeiten <strong>und</strong> Lösungsi<strong>de</strong>en aufmerksam machen o<strong>de</strong>r<br />
sich argumentativ besser gegen <strong>de</strong>n an<strong>de</strong>ren Elternteil durchzusetzen. Zum an<strong>de</strong>ren<br />
gibt es eine Gruppe von Eltern, die sich sehr skeptisch gegenüber einem<br />
Informationsaustausch zeigt, da sie bereits schon einmal einen persönlichen<br />
Nachteil daraus erfahren haben o<strong>de</strong>r einen solchen befürchten. In bei<strong>de</strong>n Fällen<br />
ist es Aufgabe <strong>de</strong>r Berater- Innen, gemeinsam <strong>mit</strong> <strong>de</strong>n Eltern darüber zu<br />
sprechen, was sie sich von einer Informationsweitergabe erhoffen bzw. was sie<br />
befürchten. Bei<strong>de</strong>s sollte in Beratungsgesprächen thematisiert wer<strong>de</strong>n.<br />
Bei <strong>hochkonflikthaften</strong> Eltern sollte im Einzelfall überdacht wer<strong>de</strong>n, inwieweit<br />
Informationen mündlich o<strong>de</strong>r schriftlich weitergegeben wer<strong>de</strong>n. Eine<br />
mündliche Stellungnahme signalisiert, dass es sich um einen gemeinsamen Dialog<br />
<strong>und</strong> einen Aushandlungsprozess han<strong>de</strong>lt <strong>und</strong> nicht um Problemzuschreibungen.<br />
Mündliche Äußerungen können allerdings zu Missverständnissen<br />
57 <strong>Arbeit</strong> <strong>mit</strong> <strong>hochkonflikthaften</strong> <strong>Trennungs</strong>- <strong>und</strong> Scheidungsfamilien: Eine Handreichung für die Praxis<br />
5.3.1