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IOEW SR 063 Oekonomisch oekologische Bewertung Pro..., Seiten ...

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100<br />

Nutzen-Kosten-Analyse<br />

Naturschutzbelange betreffen, anderer Kriterien bedürfen als dem in Geld ausgedrückten Nutzen.<br />

Denn durch die Monetarisierung wird z.B. eine Landschaft, ein Ökosystem gegen die <strong>Pro</strong>duktionskosten<br />

der Binnenschiffahrt abgewogen. Hätten sich die letzteren entsprechend verringert<br />

und würden dadurch den Nutzen des Ökosystems übersteigen, dann müßte nach der Entscheidungsregel<br />

der Nutzen-Kosten-Analyse die Senkung der <strong>Pro</strong>duktionskosten vorgezogen<br />

werden. Damit würden aber über den Maßstab Geld zwei 'Güter' verglichen, die überhaupt nicht<br />

austauschbar sind. Hierzu noch einmal Hampicke: "Schon wegen eines einzigen der oben diskutierten<br />

Punkte, nämlich der intergenerationellen Existenz, ist es im allgemeinen sinnlos, Elementen<br />

der Natur, wie Tier- und Pflanzenarten, Ökosystemen und Landschaften einen Geldbetrag<br />

zuzuordnen, der ihren Wert im vollen Sinne erfaßt, sozusagen ausschöpft. Ist dies mit Monetarisierung<br />

gemeint, so ist festzustellen, daß sie weder möglich noch erforderlich ist. Der<br />

Wert von Tier- und Pflanzenarten ist vielmehr formal mit "unendlich hoch" anzusetzen - dies ist<br />

nur eine andere Formulierung dafür, daß es ungerecht ist, sie ohne zwingenden Grund auszurotten".<br />

48<br />

Weiterhin wird durch das Instrumentarium der Nutzen-Kosten-Analyse nicht das <strong>Pro</strong>blem des<br />

Verkehrsvolumens erfaßt. Im Gegenteil: Wie im Fall des <strong>Pro</strong>jektes 17 kann es durch effizientere<br />

Kraftstoffausnutzung zu positiven Umwelteffekten kommen. Der errechnete Nutzen entsteht<br />

dadurch, daß die spezifischen Emissionen abnehmen. Je mehr Verkehr für den Planungsfall angenommen<br />

wird, desto größer wären die Nutzen aus der "Entlastung" der Umwelt. Hierbei wird<br />

aber in keiner Weise berücksichtigt, daß die Gesamtbelastung durch das dann gestiegene Verkehrsaufkommen<br />

zugenommen hat Angesichts der heutigen Umweltprobleme ist dies ein mehr<br />

als zweifelhaftes Ergebnis.<br />

8.3 Sensitivitätsanalysen<br />

Im folgenden werden einige Sensitivitätsanalysen dargestellt, bei denen die Nutzen entsprechend<br />

einem jeweils verminderten Transportaufkommen verändert bzw. andere Kosten für das<br />

<strong>Pro</strong>jekt angenommen wurden. Sie sollen zeigen, welche Auswirkungen sich dadurch auf das<br />

Nutzen-Kosten-Verhältnis ergeben können. Das von PLANCO errechnete Nutzen-Kosten-Verhältnis<br />

hängt von ganz spezifischen Rahmenbedingungen bzw. -daten ab: Vor allem die Summe<br />

der Transportkostenersparnisse, die sich aus den Nutzen NB1 und NB2 zusammensetzen, haben<br />

wesentlichen Einfluß auf das Nutzen-Kosten-Verhältnis; sie sind direkt vom Transportaufkommen<br />

abhängig.<br />

Die von uns durchgeführten Berechnungen können nicht für sich in Anspruch nehmen, exakt<br />

berechnete Nutzen-Kosten-Analysen zu sein. Da die von PLANCO verwendeten Eingangsdaten<br />

nicht zugänglich sind (z.B. die betriebswirtschaftlichen Daten der Binnenschiffahrt), wurden<br />

Berechnungen mit einigen vereinfachten Annahmen durchgeführt. Diese betreffen aber vor allem<br />

die Nutrenkategorien NR und NW2. Bei den Nutzen NBX und NB^ die zusammen über<br />

4 8 Hampicke 1989, S. 38

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