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IOEW SR 063 Oekonomisch oekologische Bewertung Pro..., Seiten ...

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34 Ökologische Folgekosten des Güterverkehrs 34<br />

4.1 Konzept der Folgekosten<br />

Mit der Ermittlung ökologischer Folgekosten sollen Umweltbeeinträchtigungen in einer ökonomischen<br />

Größe - den Kosten bzw. entsprechenden monetären Beträgen - bewertet und ausgedrückt<br />

werden. Gleichzeitig sollen sie zeigen, daß die Ausdehnung von <strong>Pro</strong>duktion oder Konsumtion<br />

über ein bestimmtes Maß hinaus nicht mehr als ökonomisch rational zu begründen ist,<br />

da die verursachten Kosten gesamtwirtschaftlich höher sein können als die daraus entstehenden<br />

Nutzen.<br />

Externe Kosten fallen an, wenn die Marktpreise nicht die vollen Kosten der Inanspruchnahme<br />

einer Ressource oder eines Gutes widerspiegeln. Die anfallenden Kosten werden dann nicht allein<br />

vom Verursacher der Kosten, sondern auch von Dritten getragen. In einem marktwirtschaftlichen<br />

Wirtschaftssystem sollen die Kosten durch die Preise angezeigt werden. Ist dies der<br />

Fall, dann soll nach den Vorstellungen der Allokationstheorie eine optimale Nutzung der Ressourcen<br />

gewährleistet sein. Sind diese Kosten aber nicht oder nur unvollständig in den Preisen<br />

enthalten, dann kann auch vom Preissystem kein Einfluß auf bestimmte Effekte ausgeübt werden;<br />

es kommt zu externen Effekten bzw. es fallen externe Kosten an. "Beeinflussungen, die<br />

gewissermaßen direkt am Preissystem vorbei den direkten Nutzen betreffen, und die deshalb<br />

durch den Preismechanismus auch nicht koordiniert werden können, nennt man externe Effekte<br />

oder Externalitäten. •Extern' bezieht sich also nicht auf den einzelnen <strong>Pro</strong>duzenten oder Konsumraiten,<br />

außerhalb dessen Einfluß der Effekt liegt, sondern auf das Preissystem, das auf bestimmte<br />

Effekte nicht reagiert" . 3<br />

Im Verkehrsbereich führen externe Kosten zu folgenden, aus ökonomischer Sicht suboptimalen<br />

Entwicklungen: 4<br />

> Durch nicht internalisierte Kosten der Umweltnutzung entstehen Verkehrskosten mit zu niedrigem<br />

Niveau und falscher Struktur,<br />

> die aktuelle und die trendmäßig prognostizierte Verkehrsnachfrage fallen höher aus, als dies<br />

bei der Internalisierung der Fall wäre;<br />

> die technische Entwicklung im Hinblick auf den Umweltschutz wird fehlgeleitet;<br />

> Standortwahl und Logistik der Unternehmen entwickeln sich in Richtung auf einen überhöhten<br />

Verbrauch an Umweltressourcen.<br />

Um zu ökonomisch optimalen Ergebnissen zu kommen, müssen die externen Kosten in private<br />

Kosten überführt - internalisiert - werden. D.h., die von den einzelnen Verursachern jeweils<br />

ausgelösten externen Kosten sollen ermittelt und den jeweiligen Handlungen angelastet<br />

werden. Geschieht dies, dann können über den Markt wieder ökonomisch richtige Zustände erreicht<br />

werden. Für die Internalisierung der externen Kosten ist es daher eine wesentliche Voraussetzung,<br />

deren Höhe zu ermitteln.<br />

3 Weimann 1990, S. 19f<br />

4 vgl. Wissenschaftlicher Beirat beim Bundesminister für Verkehr 1992, S. 114

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