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IOEW SR 063 Oekonomisch oekologische Bewertung Pro..., Seiten ...

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Energiesparen = Verkehrsvermeidung 73<br />

7. Energiesparen = Verkehrsvermeidung<br />

An einem Beispiel soll aufgezeigt werden, daß Verkehrsvermeidungsstrategien möglich sind,<br />

wenn in bestimmten Gebieten eine ökologieorientierte Politik betrieben wird. Es wird deutlich,<br />

daß durchaus Handlungsoptionen bestehen in dem Sinne, daß die Verkehrsentwicklung in der<br />

Zukunft nicht zwangsläufig vorgegeben ist. Dies soll im folgenden am Energiesektor aufgezeigt<br />

werden, der, wie in den <strong>Pro</strong>gnosen für das Jahr 2010 im Berliner Hafenkonzept deutlich wird,<br />

eine wesentliche Rolle hinsichtlich des erwarteten Verkehrsaufkommens spielt. An den gesamten<br />

erwarteten Gütertransporten per Binnenschiff nach dem "Entwurf für ein Hafen- und<br />

Wasserstraßenkonzept Berlin' haben die Steinkohletransporte einen Anteil, der bei ca. 30% liegt<br />

oder in absoluten Zahlen 4 Mio. t beträgt Dabei wird davon ausgegangen, daß gegenüber dem<br />

aktuellen Energieträgermix Braunkohle durch Steinkohle substituiert wird, mithin keine wesentliche<br />

Reduktion des Energieträgereinsatzes bzw. auch keine Substitution durch den Energieträger<br />

Gas erfolgt<br />

Inwieweit die Abschätzung des Hafenkonzeptes realistisch ist, hängt dabei von der energiepolitischen<br />

Konzeption des Landes Berlin ab. Im Rahmen des Klimabündnisses ist Berlin die<br />

Selbstverpflichtung eingegangen, bis zum Jahre 2010 die C02 Emissionen zu halbieren. Um<br />

diesem Ziel näherzukommen, gibt es im wesentlichen zwei Möglichkeiten:<br />

- auf der einen Seite die Energieeinsparung, bei der entsprechend der Brennstoffbedarf reduziert<br />

würde,<br />

- auf der anderen Seite die Energieträgersubstitution.<br />

Denkbar ist auch eine Kombination aus beiden Strategien. Diese werden jedoch in jedem<br />

Falle langfristiger Natur sein müssen, da die Abschreibungszeiträume für Energieerzeugungsanlagen<br />

kurzfristigen Umorientierungen entgegenstehen. Dies stellt sich für Berlin so dar, daß<br />

erst nach dem Jahre 2010 der Kraftwerkspark Berlin erneuert werden muß, womit dann aber<br />

langfristig ein deutlich erweiterter Handlungsspielraum existiert.<br />

Einige Grunddaten<br />

Zunächst ist zu differenzieren zwischen Primärenergieverbrauch und Endenergieverbrauch:<br />

Der Primärenergieverbrauch in Berlin betrug im Jahre 1990 390 PetaJoule (PJ) (13,3 Mio. t.<br />

Steinkohleeinheiten -SKE-), dabei je Einwohner in Ostberlin 122 Gigajoule (GJ) und damit um<br />

12% höher als in Westberlin mit 109 GJ. Wichtigste Energieträger in Ostberlin sind die festen<br />

Brennstoffe mit einem Verbrauchsanteil von einem Drittel, im Westen ist dies»- Anteil noch<br />

höher mit 37%. Die Ursache dafür liegt in der Inselversorgung des Westteils Berlins und dem<br />

dadurch fehlenden Zugriff auf das Strom-Verbundnetz.<br />

Beim Endenergieverbrauch (der ca. 68% des Primärenergieverbrauchs ausmacht) sieht es<br />

hingegen völlig anders aus, hier muß nach den verschiedenen Sektoren unterschieden werden.<br />

In Ost-Berlin entfällt auf die festen Brennstoffe ca. 1/3, im Westteil der Stadt hingegen spielt<br />

Strom eine zentrale Rolle.

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