Kapitel 1 - Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts
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Grafik 1.11 Gefährliche Klimaänderungen könnten verhindert werden, wenn die<br />
Emissionen bis zum Jahr 2050 halbiert werden<br />
+100%<br />
+50%<br />
Treibhausgasemissionen<br />
in CO 2 -Äq.<br />
(% der Emissionen<br />
von 1990)<br />
1990 = 0%<br />
–50%<br />
–100%<br />
1990<br />
Quelle: Meinshausen 2007.<br />
IPCC-Szenarien<br />
1 IPCC-Szenario A1Fl<br />
2 IPCC-Szenario A2<br />
3 IPCC-Szenario A1B<br />
4 IPCC-Szenario B2<br />
5 IPCC-Szenario A1T<br />
6 IPCC-Szenario B1<br />
2000<br />
2010<br />
2020<br />
lenstoffbudgets beteiligen. Ein solcher Ansatz<br />
würde aber ein Scheitern praktisch garantieren.<br />
Angesichts <strong>des</strong> Umfangs der in den OECD-<br />
Ländern erforderlichen Emissionsminderungen<br />
ist es unwahrscheinlich, dass die teilnehmenden<br />
Länder in der Lage wären, die Nichtbeteiligung<br />
großer Verursacher auszugleichen.<br />
Und selbst wenn sie es wären, würden sie einem<br />
Abkommen, das „Trittbrettfahrer“ zulässt,<br />
wahrscheinlich nicht zustimmen.<br />
Ebenso unerlässlich ist die Mitwirkung der<br />
Entwicklungsländer an quantitativen Emissionsreduktionen.<br />
In gewisser Hinsicht bedeutet<br />
1 2<br />
3<br />
50 % Chance von < 2° C<br />
Höchststand bei 500 ppm CO 2 -Äq.<br />
Stabilisierung bei 450 ppm CO 2 -Äq.<br />
2030<br />
Nachhaltige<br />
Emissionspfade<br />
Entwicklungsländer<br />
Welt<br />
Industrieländer<br />
2040 2050 2060<br />
Erläuterung: <strong>Die</strong> IPCC-Szenarien (Szenarien <strong>des</strong> Weltklimarates) beschreiben plausible Zukunftsverläufe von Bevölkerungswachstum,<br />
Wirtschaftswachstum, technologischem Wandel und den damit verbunden CO2-Emissionen. Bei den A1-Szenarien wird von einem<br />
starken Wirtschafts- und Bevölkerungswachstum in Verbindung mit einer Abhängigkeit von fossilen Brennstoffen (A1FI), nichtfossilen<br />
Energieträgern (A1T) oder einer Kombination davon (A1B) ausgegangen. Beim A2-Szenario wird ein schwächeres Wirtschaftswachstum,<br />
ein geringeres Maß an Globalisierung und ein weiterhin hohes Bevölkerungswachstum angenommen. <strong>Die</strong> B1- und B2-Szenarien<br />
beinhalten einen gewissen Rückgang der Emissionen aufgrund von höherer Ressourceneffizienz und technologischen Verbesserungen (B1)<br />
bzw. stärker dezentralen Lösungen (B2).<br />
unser „Zwei-Länder“-Modell eine übermäßige<br />
Vereinfachung der Probleme, die in Verhandlungen<br />
gelöst werden müssen. <strong>Die</strong> Entwicklungswelt<br />
ist nicht homogen: Tansania ist nicht<br />
in der gleichen Lage wie China, um ein Beispiel<br />
zu nennen. Außerdem kommt es vor allem auf<br />
das Gesamtvolumen der Emissionsreduktionen<br />
an. Aus der Perspektive <strong>des</strong> globalen Kohlenstoffbudgets<br />
fallen tiefe Einschnitte, die in Afrika<br />
südlich der Sahara vorgenommen werden,<br />
gegenüber den Reduktionen in großen Emissionsländern<br />
kaum ins Gewicht. Da jedoch die<br />
Emissionen der Entwicklungsländer fast die<br />
4<br />
5<br />
6<br />
BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2007/2008 61<br />
1<br />
Klimaschutz: die <strong>Herausforderung</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>