Kapitel 1 - Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts
Kapitel 1 - Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts
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lenniums-Entwicklungsziele aufrechtzuerhalten<br />
und nach 2015 weiter auszubauen, sind<br />
Anpassungsmaßnahmen notwendig. Zweitens<br />
wird während der zweiten Hälfte <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong><br />
und darüber hinaus eine kumulative<br />
Steigerung der realen Nutzeffekte <strong>des</strong> Klimaschutzes<br />
eintreten.<br />
Eine wichtige Konsequenz daraus ist, dass<br />
die Motivation für vordringliche Klimaschutzmaßnahmen<br />
die Sorge um das Wohlergehen<br />
künftiger Generationen sein muss. <strong>Die</strong> Armen<br />
der Welt werden am unmittelbarsten unter den<br />
schädlichen Auswirkungen von Temperaturerhöhungen<br />
zu leiden haben. Am Ende <strong>des</strong><br />
<strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>, wenn nach den Prognosen<br />
einiger IPCC-Szenarien die Temperaturen um<br />
vier bis sechs Grad (und mehr) steigen könnten,<br />
wird sich die Menschheit als Ganzes potenziell<br />
katastrophalen Bedrohungen gegenüber sehen.<br />
<strong>Die</strong> Kosten <strong>des</strong> Übergangs<br />
zu einem geringen CO 2-Ausstoß<br />
– ist Klimaschutz bezahlbar?<br />
<strong>Die</strong> Erstellung von Kohlenstoffbudgets hat<br />
auch Auswirkungen auf die Finanzbudgets. Es<br />
gibt zwar zahlreiche Studien zu den Kosten der<br />
Verwirklichung konkreter Klimaschutzziele,<br />
aber unsere 2°C-Schwelle ist eine weit strengere<br />
Zielvorgabe als diejenigen, die in den meisten<br />
dieser Studien untersucht wurden. Unser nachhaltiger<br />
Emissionspfad ist sicherlich wünschenswert,<br />
aber ist er auch bezahlbar?<br />
Wir behandeln diese Frage mithilfe eines<br />
Ansatzes, der die quantitativen Ergebnisse aus<br />
einer Vielzahl von Modellen kombiniert, um<br />
die Kosten der Erreichung konkreter Stabilisierungsergebnisse<br />
zu untersuchen. 63 <strong>Die</strong>se Modelle<br />
beziehen dynamische Wechselwirkungen<br />
zwischen Technologie und Investitionen ein<br />
und gehen verschiedenen Szenarien für die<br />
Erreichung konkreter Klimaschutzziele nach. 64<br />
Wir bedienen uns dieser Modelle, um die globalen<br />
Kosten für die Erreichung einer Zielvorgabe<br />
von 450 ppm CO 2-Äq. zu ermitteln.<br />
Kohlendioxidemissionen können auf verschiedenen<br />
Wegen reduziert werden. Steigerung<br />
der Energieeffizienz, Senkung der Nachfrage<br />
nach CO 2-intensiven Produkten, Verän-<br />
Grafik 1.13<br />
Strikter Klimaschutz führt noch<br />
nicht zu raschen Ergebnissen<br />
Prognosen für die Erwärmung<br />
der Erdoberfläche (in °C)<br />
4<br />
3<br />
2<br />
1<br />
0<br />
Gefährliche Klimaänderungen<br />
Ungewisser Bereich<br />
2000 2025 2050 2075 2100<br />
Gegenüber dem vorindustriellen Niveau<br />
Nachhaltiger Emissionspfad (nur zur Veranschaulichung)<br />
IPCC-Szenario A1B<br />
IPCC-Szenario A2<br />
IPCC-Szenario B1<br />
Erläuterung: <strong>Die</strong> IPCC-Szenarien (Szenarien <strong>des</strong> Weltklimarates)<br />
beschreiben plausible Zukunftsverläufe von Bevölkerungswachstum,<br />
Wirtschaftswachstum, technologischem<br />
Wandel und den damit verbundenen CO2-Emissionen. Bei<br />
den A1-Szenarien wird von einem starken Wirtschafts- und<br />
Bevölkerungswachstum in Verbindung mit einer Abhängigkeit von<br />
fossilen Brennstoffen (A1FI), nichtfossilen Energieträgern (A1T)<br />
oder einer Kombination davon (A1B) ausgegangen. Beim<br />
A2-Szenario wird ein schwächeres Wirtschaftswachstum,<br />
ein geringeres Maß an Globalisierung und ein weiterhin hohes<br />
Bevölkerungswachstum angenommen. <strong>Die</strong> B1 und B2-Szenarien<br />
beinhalten einen gewissen Rückgang der Emissionen aufgrund von<br />
höherer Ressourceneffizienz und technologischen Verbesserungen<br />
(B1) bzw. stärker dezentralen Lösungen (B2).<br />
Quelle: IPCC 2007a und Meinshausen 2007.<br />
derung <strong>des</strong> Energiemixes – das alles sind Maßnahmen,<br />
die ihren Teil dazu beitragen können.<br />
<strong>Die</strong> Höhe der Klimaschutzkosten wird sich<br />
danach richten, auf welchem Weg und in welchem<br />
Zeitrahmen die Reduktionen verwirklicht<br />
werden. Sie setzen sich zusammen aus den<br />
Kosten für die Finanzierung und den Einsatz<br />
neuer Technologien und aus den Kosten für die<br />
Verbraucher, die sich für emissionsärmere<br />
Güter und <strong>Die</strong>nstleistungen entscheiden. In<br />
manchen Fällen können erhebliche Reduktionen<br />
bei sehr geringen Kosten erreicht werden,<br />
beispielsweise durch höhere Energieeffizienz.<br />
In anderen Fällen können die Anfangskosten<br />
einen längerfristigen Nutzen hervorbringen.<br />
<strong>Die</strong> Inbetriebnahme einer neuen Generation<br />
BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2007/2008 63<br />
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Klimaschutz: die <strong>Herausforderung</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>