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Kapitel 1 - Die Herausforderung des 21. Jahrhunderts

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nosen zufolge werden die durch den Einsatz<br />

von Kohle verursachten CO 2-Emissionen<br />

im Zeitraum 2005-2015 um 2,7 Prozent<br />

steigen – eine um 50 Prozent höhere<br />

Zuwachsrate als beim Erdöl.<br />

<strong>Die</strong> angesichts dieses Drucks erforderlichen<br />

umfangreichen Klimaschutzmaßnahmen werden<br />

nur durch nachhaltige Anstrengungen der<br />

staatlichen Politik, unterstützt durch internationale<br />

Zusammenarbeit, zu verwirklichen sein.<br />

<strong>Die</strong> gegenwärtigen Trends auf den Energiemärkten<br />

allein werden die Welt nicht dazu veranlassen,<br />

auf den Zielpfad niedriger CO 2-Emissionen<br />

einzuschwenken. Jedoch könnten die<br />

jüngsten Markttrends und die Sorge um die<br />

Energiesicherheit den Anstoß für eine Zukunft<br />

mit geringeren CO 2-Emissionen geben. Da mit<br />

einem weiterhin hohen Preisniveau für Öl und<br />

Erdgas zu rechnen ist, haben sich die Anreize<br />

für den Aufbau von Kapazitäten zur Energieerzeugung<br />

mit geringem CO 2-Ausstoß positiv<br />

entwickelt. Entsprechend gibt es für Regierungen,<br />

denen die Abhängigkeit von Öl und die<br />

Sicherheit der Energieversorgung problematisch<br />

erscheint, überzeugende Gründe für die<br />

Förderung von Programmen zur Steigerung der<br />

Energieeffizienz, die Schaffung von Anreizen<br />

für die Entwicklung und den Einsatz von Technologien<br />

mit niedrigem CO 2-Ausstoß und für<br />

die Förderung einer größeren Unabhängigkeit<br />

durch erneuerbare Energien. Mit den Rahmenbedingungen<br />

für den Klimaschutz werden wir<br />

uns in <strong>Kapitel</strong> 3 ausführlicher befassen. <strong>Die</strong>s<br />

sind die vier Grundpfeiler für einen Erfolg:<br />

• Festsetzung eines Preises für CO 2-Emissionen<br />

durch Besteuerung und Emissionshandelssysteme.<br />

• Schaffung eines Regulierungsrahmens, der<br />

die Energieeffizienz verstärkt, Normen für<br />

die Emissionsminderung setzt und Marktchancen<br />

für Energieversorger mit niedrigem<br />

CO 2-Ausstoß schafft.<br />

• Einigung auf eine multilaterale internationale<br />

Zusammenarbeit zur Finanzierung <strong>des</strong><br />

Technologietransfers in die Entwicklungsländer<br />

mit dem Ziel, den Übergang zu Energieträgern<br />

mit geringem CO 2-Ausstoß zu<br />

unterstützen.<br />

• Ausarbeitung eines multilateralen Rahmens<br />

für die Zeit nach 2012, der auf der ersten<br />

Phase <strong>des</strong> Kyoto-Protokolls aufbaut und<br />

wesentlich ehrgeizigere Zielvorgaben für die<br />

Verringerung der Treibhausgasemissionen<br />

festlegt.<br />

1.6 Warum wir handeln sollten,<br />

um gefährliche Klimaänderungen zu vermeiden<br />

Wir leben in einer zutiefst gespaltenen Welt.<br />

Extreme Armut und extremer Wohlstand<br />

haben nach wie vor ein hohes Schockpotenzial.<br />

<strong>Die</strong> Identifikation mit unterschiedlichen Religionen<br />

und Kulturen ist eine Quelle von Spannungen<br />

zwischen Ländern und Menschen.<br />

Rivalisierende Nationalismen bedrohen die<br />

kollektive Sicherheit. Vor diesem Hintergrund<br />

erteilt uns der Klimawandel eine deutliche Lektion<br />

zu einer grundlegenden Tatsache unseres<br />

Lebens: <strong>Die</strong> Menschheit teilt sich einen<br />

gemeinsamen Planeten.<br />

Wo immer die Menschen auch leben und<br />

gleich welcher Glaubensrichtung sie angehören,<br />

sie sind Teil einer ökologisch eng verflochtenen<br />

Welt. Ebenso wie die Handels- und Finanzströme<br />

in einer integrierten Weltwirtschaft die<br />

Menschen miteinander verbinden, verknüpft<br />

uns ein ökologisches Band mit einer gemeinsamen<br />

Zukunft der Menschheit – und darauf<br />

macht uns der Klimawandel aufmerksam.<br />

Der Klimawandel ist ein Beleg für unser<br />

schlechtes Zukunftsmanagement. Klimasicherheit<br />

ist das öffentliche Gut schlechthin. <strong>Die</strong><br />

Atmosphäre der Welt gehört allen, in dem<br />

offensichtlichen Sinn, dass niemand davon<br />

„ausgeschlossen“ werden kann. Im Gegensatz<br />

dazu sind gefährliche Klimaänderungen der<br />

öffentliche Schaden schlechthin. Während für<br />

manche Menschen (die Armen der Welt) und<br />

Der Klimawandel ist ein<br />

Beleg für unser schlechtes<br />

Zukunftsmanagement<br />

BERICHT ÜBER DIE MENSCHLICHE ENTWICKLUNG 2007/2008 71<br />

1<br />

Klimaschutz: die <strong>Herausforderung</strong> <strong>des</strong> <strong>21.</strong> <strong>Jahrhunderts</strong>

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