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Kleidungsstück, lebt allerdings in seiner alten Bedeutung in Phraseologismen wie<br />

jnuin. den Kragen kosten oder landschaftlich als >Hals von Geflügel< weiter. Die<br />

Kontiguität von Hals und dem den Hals umschließenden Teil der Kleidung erklärt die<br />

Entstehung dieser Metonymie.<br />

Ich unterscheide bei den Körperteillexemen mehrere Arten von Metaphern, je<br />

nach der Natur des im Vordergrund stehenden semantischen Vergleichsaspekts (tertium<br />

comparationis):<br />

(1) Durch die Formähnlichkeit mit einem Objekt bedingte Metaphern.<br />

Besonders der Kopf inspiriert alternative Bezeichnungen, die auf Gefäßnamen<br />

zurückgehen:<br />

- Haupt stammt aus germ. *haubipa- >Schale, Hauptfassen< > heben, haben), die mehrfach in Wörtern für<br />

Gefäße erscheint.<br />

Hier kommt die gleiche semantische Übertragung zustande wie beim Lehnwort<br />

Kopf aus lat. cuppa (>BecherGefäß, Schalenförmiges< zu >Hirnschale< und >HauptGefäß, Schalenförmiges< sein konnte, die später in die Bedeutung<br />

>Hirn-schale, abgetrennte Schädeldecke (bei Schlachttieren)< überging. Franz. tete<br />

und ital. testa zeigen den gleichen Vorgang aus lat. testa >GefäßSchädel, Hirnschale< auf ein<br />

ähnliches Metaphernbild, indem ihre alte Wurzel eigentlich >Helm< bedeutete, da die<br />

Schädelknochen das Gehirn wie ein fester Helm umschließen.<br />

Die auf Formähnlichkeit beruhenden Metaphern entstehen oft volkstümlich<br />

durch Witze, wie das bei den zahlreichen spöttischen Bezeichnungen für Kopf aus<br />

dem Bereich der Pflanzenwelt (insbesondere Gemüse- und Obstsorten - Birne, Rübe,<br />

Kürbis u.a.) der Fall ist. Durch diese Bezeichnungen wird auf das Fehlen<br />

intellektueller Fähigkeilen einer Person angespielt.<br />

Ähnliche spöttische Benennungen finden sich im Übermaß bei Körperteilen<br />

des Sexualbereiches (vgl. Borneman. 1984). insbesondere für Penis, was Andre<br />

(1991, S. 171) für das Lateinische so erklärt:<br />

»La metaphore est un procede uuel et frequent dans toulcs les langues pour<br />

designer le penis. Sa richesse et son emploi dependent du niveau social, du degre" de<br />

eulture et de l'ima-gination creatrice des sujets parlants. Dune fac.on generale, clles<br />

sont fondees sur la notion d'objet pointu, c'est-ä-dire sur la representation du phallus<br />

en erection, par comparaison avec differents domaines de la nature. vegetal (baguette,<br />

bäton), animal (queue) ou de la civilisa-tion (outils, armes).«<br />

Andre konstatiert für >Penis< anatomische Metaphern (lat. nervus >Nerveine Erektion habenTurteltaubeKohlNagelDeckel

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