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2. (...) Figürlich ist, einem in den Wurf kommen, ihm von ungefähr begegnen.<br />

Campe unter „Wurf:<br />

2) Die Richtung, nach welcher eine Sache geworfen wird, nach welcher sich<br />

eine geworfene Sache bewegt (...) Einem in den Wurf kommen, ihm von ungefähr<br />

begegnen, gewöhnlich mit dem Nebenbegriffe, daß jener überhaupt in heftiger<br />

Bewegung, z. 13. sehr aufgebracht ist.<br />

(b) in Anschlag kommen<br />

Der Bräutigam hatte schöne Pferde, und sogleich mußte man aufsitzen. Wetter<br />

und Wind. Regen und Sturm kamen nicht in Anschlag: es war als wenn man nur<br />

lebte, um naß zu werden und sich wieder zu trocknen. (Goethe,<br />

Wahlverwandtschaften, 144)<br />

Adelung zu „Anschlag":<br />

2.2) In figürlicher Bedeutung, (a) die Berechnung der Kosten und Einkünfte<br />

einer Sache (...) Etwas in Anschlag bringen, auch in weiterer Bedeutung, Rechnung<br />

darauf machen. Dax kommt nicht mit in Anschlag, darauf wird nicht geachtet.<br />

Wir kennen nur noch ein: in Anschlag bringen 'etw. berücksichtigen,<br />

einkalkulieren' (in Duden II als „Papierdeutsch" markiert). In Duden GW ist in<br />

Anschlag bringen unter „Anschlag" 8. 'Kostenvoranschlag' (als<br />

„Kaufmannssprache" markiert) verzeichnet, auch mit einem Beleg in<br />

übertragener Bedeutung („Bekenntnisse, bei denen immerhin in Anschlag zu<br />

bringen ist, daß ich sie freiwillig ablege", Th. Mann).<br />

Der Phraseologismus war damals als Kollokation mit verschiedenen verbalen<br />

Varianten geläufig, während der heutige Phraseologismus etw. in Anschlag bringen<br />

ein isoliertes Idiom ist. Insofern nützt uns das heutige Sprachwissen wenig für das<br />

Verständnis der Textstelle.<br />

(c) in seinem Fach(c) sein<br />

[Es geht um das Gesellschaftsspiel, Gemälde durch Personen nachzustellen:]<br />

Schnell ward Lucianc gewahr, daß sie hier ganz in ihrem Fach sein würde. Ihr<br />

schöner Wuchs, ihre volle Gestalt (...), alles war schon wie aufs Gemälde berechnet.<br />

(Goethe, Wahlverwandtschaften, 159)<br />

Adelung zu „Fach":<br />

2. Figürlich, die Wissenschaft, die Kunst, worauf man sich vorzüglich gelegt<br />

hat. (...) Ein Mann, der sich in seinem Fache fühlt, (...) der da fühlt, daß er seiner<br />

Sache gewachsen ist.<br />

Heute gibt es die Phraseologismen vom Fach sein, in jinds. Fach schlagen, sein<br />

Fach verstehen (nach Schemann,, wobei die Beispiele dort immer auf Fach im Sinne<br />

von 'erlernter Beruf bezogen sind, nicht aber in einem übertragenen Sinn).<br />

Semantisch liegt heute wohl am nächsten der Ausdruck in seinem Clement sein 'sich<br />

in der einem gemäßen Umgebung wohjfühlen' (in dieser Be-deutungserläuterung bei<br />

Duden II wäre 'Umgebung' nobh durch 'Tätigkeit' zu ergänzen, wie auch das dort<br />

gegebene Beispiel zeigt: „Wenn er die Berliner Philharmoniker dirigierte, war er<br />

ganz in seinem Element."). Von der heutigen Sprache her wird man den<br />

Phraseologismus im Text wohl relativ konkret auf Fach im Sinne von 'Fachgebiet'<br />

beziehen, nicht aber auf die abstraktere Bedeutung 'einer Sache gewachsen sein.<br />

(d) im Fall sein, ein: zu tun<br />

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