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übertragen. Diese Bedeutung nennt man übertragene Bedeutung und man spricht in<br />

diesem Fall von der secundären Nomination:<br />

die Nase (der Teekanne), der Hals (der Flasche)<br />

Ein Wort wird mit neuer Benennungsfunktion gebraucht. Es tritt aus einer<br />

semantischen Sphäre in eine andere, ohne dass dieser Übergang formativisch fixiert<br />

wird. Das Wort wird übertragen. Es handelt sich meist um metaphonische oder<br />

metonymische Übertragungen. Bellmann bezeichnet diesen Motivationstyp als<br />

figurative Motivation (Bellmann G. Motivation und Kommunikation. In: Deutscher<br />

Wortschatz. Berlin; New Jork 1988, 3-23.)<br />

Metaphorische oder metonymische Übertragungen beruhen ebenfalls auf der<br />

Auswahl von Merkmalen, die nun als Stützmerkmale dienen. Semantische<br />

Motivation liegt dann vor, wenn ohne Wortbildungsprozesse ein Wort zur Benennung<br />

neuer Begriffe und damit anderer Objekte genutzt wird.<br />

Die Prozesse der Lexikalisierung, Demotivierung treten auch bei den<br />

semantisch motivierten Wörtern ein. Das Bild (das Benennungsmotiv) verblasst und<br />

die Gebundenheit der „neuen“, übertragenen Bedeutung mit der<br />

ehmaligen/“ursprünglichen“ wird verloren: * (Tisch)beine;<br />

4) etymologische Motivation<br />

ist vorhanden, wenn das Benennungsmotiv nur mit Hilfe der Sprachgeschichte<br />

festzustellen ist.<br />

z.B.: Ahorn – geht auf die idg. Wurzel ak (spitzig, scharf) zurück. Als<br />

Benennungsmotiv gilt die Form des Blates.<br />

Birke – kommt aus dem ahd. birihha – idg. „bhereg“ (leuchten). Als<br />

Benennungsmotiv gilt die leuchtende weiße Farbe der Rinde.<br />

In verschiedenen Sprachen können dabei ganz verschiedene Merkmale<br />

dominieren. Das russische Wort подушка wird durch „ухо“ motiviert. Das deutsche<br />

Kissen geht auf das lateinische Wort coxa (die Hüfte) zurück.<br />

Das Motiv oder das Merkmal der Nomination bezeichnet man oft, wie es<br />

schon erwähnt wurde, mit dem Terminus „die innere Wortform“.<br />

3.4 Struktur der Wortbedeutung<br />

Die Wortbedeutung ist strukturiert und ist komplexer Natur. Das heißt:<br />

1) Sie enthält drei Komponenten: die denotative, signifikative und konnotative<br />

Komponente. Diese Komponenten resultieren aus den Funktionen des Wort-<br />

zeichens. Die denotative Komponente ist sprachlich realisierte Funktion des<br />

Zeichens, eine bestimmte Erscheinung der objektiven Realitat (einen Gegenstand -<br />

Denotat) zu repräsentieren. Dieser Aspekt der Bedeutung wird als denotative<br />

Bedeutung bezeichnet.<br />

Die signifikative Komponente resultiert aus der Funktion des Wortzeichens<br />

zum Verallgemeinern, zum Abstrahieren und als Benennung für die ganze Klasse von<br />

Gegenstanden zu dienen. Dieser Aspekt der Wortbedeutung wird als signifikative<br />

Bedeutung bezeichnet.<br />

Da die denotative und die signifikative Komponente der Wortbedeutung eine<br />

Einheit bilden, werden sie in der Fachliteratur oft als denotativ-signifikative<br />

Komponente und entsprechend als denotativ-signifikative Bedeutung bezeichnet.<br />

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