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sind räumliche, zeitliche, ursächliche Beziehungen, Beziehung zwischen Handlung<br />

und Resultat. Z.B. räumliche (lokale) Bedeutungsbeziehungen haben den Bedeutungs<br />

wandel in folgenden Beispielen verursacht:<br />

Das Auditorium hört zu. (gemeint werden die Menschen in Auditorium)<br />

Die letzte Bank paßt nicht auf. (=die Schüler der letzten Bank)<br />

Das ganze Hotel wurde wach. (=Hotelgäste)<br />

Die Schule macht einen Ausflug. (= Schüler der Schule).<br />

Ursächliche (kausale) Bedeutungsbeziehungen haben wir, wenn der Name des<br />

Erfinders für die Erfindung selbst gebraucht wird.<br />

Z.B.: Röntgen (=Strahlen) - nach dem Physiker Röntgen genannt, eigenntlich<br />

werden sie X – Strahlen genannt).<br />

Bedeutungsbeziehungen zwischen Produkt und Herstellungsort:<br />

Champagner – nach der französischen Provinz Champange.<br />

Tüll – nach der französischen Stadt Tulle.<br />

Bedutungsbezeiehung „pars pro toto“ (ein Teil für das Ganze)<br />

(Synekdoche):<br />

Maske – für maskierte Person,<br />

ein heller (kluger) Kopf – für einen klugen Menschen,<br />

eine Glatze – für einen Menschen mit Glatze,<br />

Blaustrumpf – scherzhaft für eine gelehrte Frau.<br />

Ein neuer Typ des semantischen Sprachwandels ist der Euphemismus. Das ist<br />

eine verhüllende, mildernde, beschönigende Ausdrucksweise. Der Anlaß für den<br />

Gebrauch von Euphemismen kann verschiden sein:<br />

a) Furcht vor natürlichen oder übernatürlichen Wesen in alter Zeit, sog. Tabuwörter:<br />

der Allwissende statt „Gott“,<br />

der Böse, der Schwarze statt „Teufel“,<br />

der Braune statt „Bär“.<br />

b) Zartgefühl in unangenehmen Situationen:<br />

einschlafen, entschlafen, einschlummern für „sterben“;<br />

Unwohlsein statt „Krankheit“<br />

c) Prüderie (щепетильность):<br />

Freundin statt „Geliebte“<br />

d) Höfflichkeit, Scherz, Ironie:<br />

eine starke Frau für „eine dicke Frau“,<br />

Zweitfrisur für „Perücke“.<br />

5.4 Die sprachlischen (intralinguistischen) Gründe des Bedeutungswandels<br />

hängen mit der Systemhaftigkeit des Lexikons zusammen. Das Lexikon bildet eine<br />

Struktur, d.h. eine geordnete Schichtung der Lexeme in verschiedenen Klassen und<br />

Gruppen. Die Entwicklung der sprachlichen Zeichen wird ständig von der Anordnung<br />

der Lexeme in verschiedenen lexikalisch-semantischen Gruppen bzw. Wortfeldern<br />

und von ihren Wechelbeziehungen bestimmt und geregelt. Lexeme, die verschiedene<br />

lexikalische Mikrostrukturen bilden, weisen in ihrer Entwicklung bestimmte<br />

Gesetzmäßigkeiten auf. Eine dieser Gesetzmäßigkeiten w<br />

ch die Tendenz nach kommunikativer Deutlichkeit zu erklären. Die Prozesse der<br />

Generalisierung und Spezialisierung sind nicht isolierte Prozesse, sondern<br />

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