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Kontakt 36 - Dominikaner

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Interview<br />

Der Konvent Heilig Kreuz, Sitz des Provinzialats<br />

ein kurzes Schulpraktikum an unserem<br />

Gymnasium in Vechta und<br />

ein Wallfahrtspraktikum in Klausen.<br />

Dann ging es nach Köln mit Auftrag<br />

Promotion und Mitarbeit an St. Andreas.<br />

Dort war ich neun Jahre lang<br />

tätig in verschiedenen Funktionen.<br />

Wichtig war mir die Zusammenarbeit<br />

mit jungen Leuten, vor allem mit<br />

den Studierenden. Das war eine tolle<br />

Erfahrung. Schwerpunkte an der<br />

St. Andreaskirche waren neben der<br />

Liturgie Beichtseelsorge, Predigt und<br />

Katechese. Es war immer wieder der<br />

Versuch, Menschen zu Inhalten des<br />

Glaubens hin zu führen. Da war ich<br />

intellektuell gefordert, das hat Spaß<br />

gemacht. Und dann gab es noch<br />

die Führungen in der bedeutenden<br />

romanisch-gotischen St. Andreaskirche.<br />

Ich habe in dieser Zeit gelernt,<br />

Kirchenführungen zu nutzen als Katechese.<br />

8<br />

Neben der pastoralen Arbeit in<br />

St. Andreas, die für mich sehr prägend<br />

war, schrieb ich meine Dissertation<br />

über Yves Congar OP, den bedeutenden<br />

Konzilstheologen. Congar<br />

war damals bereits hoch betagt, aber<br />

ich konnte ihn alljährlich persönlich<br />

in Paris besuchen und habe ausführliche<br />

Gespräche mit ihm geführt.<br />

Er hat viel vom Konzil erzählt. In<br />

St. Jacques war damals auch Marie-<br />

Dominique Chenu OP, sein Lehrer<br />

und Freund. Die beiden waren vom<br />

Typ her ganz verschieden, zogen aber<br />

inhaltlich an einem Strang. Die Zwei<br />

gehörten in den 50er und 60er Jahren<br />

zu den bedeutendsten französischen<br />

Theologen. Unser Mitbruder Herbert<br />

Schlögel OP hatte mich damals<br />

auf Congar aufmerksam gemacht,<br />

und eben sein Werk habe ich ja dann<br />

zum Gegenstand meiner Promotion<br />

gemacht.<br />

Wie sahen die weiteren Etappen<br />

aus?<br />

Das Nächste ist dann schon die Zeit<br />

der Noviziatsleitung. 1992 wurde ich<br />

durch das Provinzkapitel zum Novizenmeister<br />

ernannt. Nach einem Jahr<br />

in Warburg zog ich mit dem Noviziat<br />

nach Worms um. Insgesamt schaue<br />

ich gerne auf meine Zeit als Novizenmeister<br />

zurück. Es war schön zu<br />

erleben, wie junge Leute ihren Weg<br />

suchen.<br />

Im Jahr 2000 schloss ich mit dem Provinzkapitel<br />

meine Zeit als Novizenmeister<br />

ab und machte zunächst eine<br />

halbjährige Fortbildung im Bereich<br />

Pastoralpsychologie in St. Georgen<br />

in Frankfurt. Daran schloss sich der<br />

Wechsel in den <strong>Dominikaner</strong>konvent<br />

St. Albert in Braunschweig an, wo<br />

ich die Leitung des Las Casas-Hauses<br />

(Bildungshaus) übernahm mit Angeboten<br />

wie Fastenwochen, Exerzitien<br />

im Alltag, dominikanische Mystik<br />

usw.<br />

2003 wählten mich die Brüder zum<br />

Prior des <strong>Dominikaner</strong>konventes<br />

St. Josef in Düsseldorf. Als Pfarrer<br />

folgte ich Fr. Emmanuel Renz nach,<br />

der 27 Jahre lang Pfarrer in St. Andreas<br />

gewesen war. Der seelsorgliche<br />

Schwerpunkte lag dort in der „Offenen<br />

Kirche“, in der City-Pastoral.<br />

Zudem habe ich einen Bibelkreis ins<br />

Leben gerufen, den es nach wie vor<br />

gibt und den ich auch gerne weiterführen<br />

möchte.<br />

Die katholische Kirche umfasst<br />

nach wie vor zahlreiche Orden und<br />

Bewegungen. Wo ist der Platz der<br />

<strong>Dominikaner</strong>?<br />

Ich denke nach wie vor sehr klassisch,<br />

dass das Wort und die Wort-

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