Kontakt 36 - Dominikaner
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Vietnam<br />
Liturgischer Tanz beim Happening<br />
Gedenken an das Glaubenszeugnis<br />
der Ahnen trägt die vietnamesische<br />
Ordensprovinz den Titel „Unsere<br />
Liebe Frau von den Märtyrern“.<br />
Studium: Besonders die jüngeren Ordensmitglieder<br />
unter den Laien sind<br />
sehr an einer gründlichen Aus- und<br />
Fortbildung interessiert. Sie werden<br />
von Seiten der Klerikerbrüder<br />
sehr intensiv unterstützt. Die 11.400<br />
Exemplare der monatlichen Publikation<br />
„Verkündigung der Frohen<br />
Botschaft“ helfen den örtlichen und<br />
regionalen geistlichen Assistenten,<br />
ein kontinuierliches Studium der<br />
Heiligen Schrift, der fundamentalen<br />
Glaubenswahrheiten sowie aktueller<br />
Veröffentlichungen päpstlicher und<br />
bischöflicher Botschaften zu fördern.<br />
Regelmäßige jährliche Studienseminare<br />
unter dem Titel „Chan<br />
Ly“ (Wahrheit) sowie Spezialkurse<br />
in allen diözesanen Gemeinschaften<br />
vertiefen diesen wesentlichen Akzent<br />
68<br />
unserer dominikanischen Berufung.<br />
Ich wünschte mir den Informationsstand<br />
mancher der eigenen Mitbrüder<br />
auf dem Niveau der vietnamesischen<br />
Laienbrüder und -schwestern!<br />
Gemeinschaft: Im Bewusstsein,<br />
wirkliche Mitglieder einer Ordensgemeinschaft<br />
zu sein, pflegen die<br />
vietnamesischen Dominikanischen<br />
Laien das Gemeinschaftsleben. Jeden<br />
Tag betet jedes Mitglied über das gemeinsame<br />
Stundengebet hinaus ein<br />
Vaterunser und den Psalm 130 für<br />
alle Ordensmitglieder, sowie die lebenden<br />
und verstorbenen Wohltäter.<br />
Jede Woche gedenkt jedes Mitglied in<br />
der Heiligen Messe und im Beten des<br />
Rosenkranzes der Anliegen des Gesamtordens.<br />
Monatliche Treffen der<br />
örtlichen Gruppen sowie jährliche<br />
dreitägige Besinnungstage versammeln<br />
die einzelnen Mitglieder im Erleben<br />
ihrer gemeinsamen geistlichen<br />
Ordenszugehörigkeit.<br />
Predigt: Die vietnamesischen Laien<br />
versuchen, in einer weitgehend nichtchristlichen<br />
Umgebung die Werte des<br />
Evangeliums zu leben und in ihrem<br />
Alltag praktisch zu verwirklichen.<br />
Wo der Materialismus das Alltagsleben<br />
bestimmt, setzt ihr Verhalten<br />
alternative christlich-ethische Akzente.<br />
Ihre dominikanischen Orte<br />
der Predigt sind zunächst die eigenen<br />
(Groß-)Familien, Pfarreien, ihre<br />
berufliche Umgebung und Nachbarschaft.<br />
Sie wirken mit in den Sozialausschüssen<br />
ihrer Pfarrgemeinden;<br />
einige Gruppen unterhalten Häuser<br />
für Leprakranke, Altersheime und<br />
über 20 offene Häuser für Heimatlose<br />
und Menschen in Konflikten. Besonders<br />
emotional bewegt hat mich der<br />
Bericht der Delegierten des Sozialausschusses<br />
einer Dominikanischen<br />
Gemeinschaft, die in der Nähe einer<br />
Spezialklinik in der Mitte Vietnams<br />
angesiedelt ist. Sie erbitten die dort<br />
abgetriebenen Föten und geben ihnen<br />
regelmäßig in einer religiösen Feier<br />
auf einem Friedhof ein menschenwürdiges<br />
Begräbnis.<br />
Gründe für die Blüte<br />
Bei meinem Besuch in verschiedenen<br />
Regionen des Südens und Nordens<br />
Vietnams war ich bemüht, dem<br />
Geheimnis der bewunderns- und<br />
beneidenswerten dominikanischen<br />
„Fruchtbarkeit“ Vietnams auf die<br />
Spur zu kommen. Verschiedene<br />
Gründe kommen dabei ins Spiel.<br />
Zum einen die respektable Tatsache,<br />
dass in diesem so leidgeprüften<br />
Land jede der vier Säulen der dominikanischen<br />
Lebensform wirklich<br />
auf einem glaubensfesten Fundament<br />
steht. Die Tragfähigkeit des<br />
religiösen Lebens erweist sich vor