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Kontakt 36 - Dominikaner

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Mein Vater war im örtlichen Kaliwerk<br />

tätig, ein Bruder hat dort seine<br />

Nachfolge angetreten, der andere<br />

Bruder wurde Reisebürokaufmann.<br />

Insgesamt lebten wir in bescheidenen<br />

äußeren Verhältnissen, was für die<br />

Eltern nicht leicht war, auch im Hinblick<br />

darauf, den drei Kindern eine<br />

gute Ausbildung zu ermöglichen. Die<br />

Grundschule konnten wir im Ort besuchen,<br />

für den Besuch der weiterführenden<br />

Schulen mussten wir nach<br />

Hildesheim pendeln. Aber das Dorf<br />

hatte auch Vorteile, etwa die Überschaubarkeit,<br />

das Eingebundensein<br />

in die dörfliche Gemeinschaft, das<br />

Arbeiten mit den eigenen Händen in<br />

Feld und Garten.<br />

Wann ist Ihnen deutlich geworden,<br />

ja, ich bin berufen? Oder gab es<br />

zeitweilig auch andere Berufsvorstellungen?<br />

In der Schule machte ich gern Deutsch<br />

und spielte schon mal mit dem Gedanken,<br />

Lehrer oder auch Journalist<br />

zu werden. Die Berufung kam dann<br />

wohl zum einen über das bischöfliche<br />

Gymnasium Josephinum in Hildesheim,<br />

direkt im Schatten des Domes<br />

gelegen. Der jetzige Weihbischof<br />

Hans-Georg Koitz war damals unser<br />

Religionslehrer. Da bin ich immer<br />

sehr gerne hin gegangen.<br />

Über ihn kam ich zum St. Jakobushaus,<br />

der katholischen Akademie in<br />

Goslar. Es wurden dort verschiedene<br />

Seminare für junge Leute angeboten<br />

von Sozialpolitik über Glaubensfragen<br />

bis hin zu Fotografie usw. Ich<br />

lernte dort sehr ansprechende Leute<br />

kennen, mit denen man Dinge bereden<br />

konnte, Menschen, die in den<br />

Themen weiter waren als ich. Da war<br />

Am Arbeitsplatz im Provinzialat<br />

die persönliche Auseinandersetzung<br />

da mit dem Glauben, mit dem eigenen<br />

Lebensstil. Was mich zudem<br />

fasziniert hat: das gemeinsame Beten<br />

und Singen in den Gottesdiensten.<br />

Wenn man Priester werden möchte,<br />

dann gibt es ja meistens Vorbilder.<br />

Gibt es vielleicht eine Person, von<br />

der Sie sagen, sie ist mir so ein bisschen<br />

vorangegangen?<br />

Nach meiner Erinnerung sind zwei<br />

Personen wichtig. Zum einen mein<br />

Religionslehrer Hans-Georg Koitz,<br />

der wirklich ein bemerkenswertes<br />

Charisma hatte, mit jungen Leuten<br />

umzugehen, sie anzusprechen. Koitz<br />

wurde später Regens im Priesterseminar<br />

des Bistums Hildesheim.<br />

Er hat sowas ausgestrahlt wie einen<br />

frohen, unverkrampften, lebendigen<br />

Glauben. Also, dem habe ich gesagt,<br />

Interview<br />

dass ich mich interessiere, Priester<br />

zu werden, aber mir nicht vorstellen<br />

könnte, Pfarrer irgendwo in der Lüneburger<br />

Heide zu sein (lacht). Nein,<br />

ich möchte gerne in eine Gemeinschaft<br />

eingebunden sein.<br />

Und dann hatte ich noch einen Franziskaner<br />

als Religions- und Mathematiklehrer.<br />

Bei dem war ich auch<br />

einmal in der Kommunität zu Gast,<br />

was sozusagen mein erster Klosterbesuch<br />

war. Aber irgendwie kam ich<br />

mit den Franziskanern nicht so zurecht,<br />

ich habe also nicht angebissen<br />

(lacht).<br />

Wo sind Sie bisher tätig gewesen,<br />

was hat sie dort geprägt?<br />

Während des Pastoraljahres machte<br />

ich das Diakonatspraktikum in unserer<br />

Pfarrei St. Sophien in Hamburg,<br />

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