Kontakt 36 - Dominikaner

Frankreich
Das Kloster der Bruderschaft vom
Heiligen Vinzenz Ferrer ist nicht
leicht zu finden. Selbst wenn man in
dem Örtchen Chéméré-le-Roi bei Le
Mans im Nordwesten Frankreichs
angelangt ist, muss man sich durchfragen:
‚Die Dominikaner wohnen
gleich da unten’, sagt mir ein junger
Mann; und schnell finde ich das Tor
zu dem Anwesen. Aber es sind keine
gewöhnlichen „Dominikaner“, die
hier seit fast dreißig Jahren leben. Es
handelt sich bei der „Fraternité de
Saint Vincent Ferrier“ um eine Neugründung,
eine sogenannte „Ecclesia
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Max Cappabianca OP
Ein Besuch in Chéméré
Die Bruderschaft vom Hl. Vinzenz Ferrer
Dei“-Gemeinschaft. Auffallendster
Unterschied: Die Brüder der kleinen
Gemeinschaft feiern die dominikanische
Liturgie nach den Büchern
von vor dem Zweiten Vatikanischen
Konzil.
Die meisten Brüder sind jung, es ist
auch ein Deutscher unter ihnen: Frater
Jordan Maria Grötz. Erst kürzlich
wurde er zum Subdiakon geweiht –
im alten Ritus versteht sich. Frater
Jordan ist gebürtig aus Leverkusen,
aufgewachsen ist er in Köln und im
Ruhrgebiet. Über Umwege hat er zur
Gemeinschaft gefunden, ursprünglich
war er Jurastudent in Freiburg
im Breisgau.
Der Tradition verbunden
Drei Merkmale zeichnen nach Auskunft
des aufgeschlossenen Fraters
die Gemeinschaft aus: Die Feier der
alten dominikanischen Liturgie, die
Pflege der alten Observanzen wie
Stille, Chorgebet, Habittragen sowie
die Treue zur thomistischen Doktrin.
Er ist nun lange schon in Frankreich,
manchmal fallen ihm gar nicht mehr