26.10.2013 Aufrufe

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention - RKI

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention - RKI

Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention - RKI

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

4.3.7 u. 6.11 – Physiotherapie (Physikalische Therapie)<br />

Anforderungen der Hygiene an die funktionelle <strong>und</strong><br />

bauliche Gestaltung von Einrichtungen der Physiotherapie<br />

(Physikalischen Therapie)<br />

Anlage zu den Ziffern 4.3.7 <strong>und</strong> 6.11 der „<strong>Richtlinie</strong> <strong>für</strong> die Erkennung, Verhütung <strong>und</strong> Bekämpfung<br />

von Krankenhausinfektionen“ (aus „B<strong>und</strong>esges<strong>und</strong>heitsblatt“, 24. Jahrg. 1981, Nr. 24, S. 393–394)<br />

1 Einleitung<br />

Bei der Physiotherapie werden vorwiegend Wärme, Kälte, Druck des Wassers <strong>und</strong> andere<br />

mechanische Kräfte (z. B. bei Massagen <strong>und</strong> Krankengymnastik) sowie elektrische<br />

<strong>und</strong> strahlende Energie zur Behandlung eingesetzt. Für Bäder, Inhalationen <strong>und</strong> Iontophoresen<br />

werden zusätzlich Substanzen (Mittel) verwendet. Die häufigsten Behandlungsverfahren<br />

sind medizinische Voll- <strong>und</strong> Teilbäder mit <strong>und</strong> ohne Zusätze, hydrotherapeutische<br />

Maßnahmen, Dampf- <strong>und</strong> Heißluftanwendungen, Wärmestrahlungen,<br />

Heilpackungen, Unterwasserdruckstrahlmassagen sowie Bewegungstherapie.<br />

Krankenhausinfektionen in Einrichtungen der Physiotherapie werden durch das Zusammentreffen<br />

folgender Faktoren gefördert:<br />

a) Der Mensch ist mit Keimen besiedelt. Dabei muss berücksichtigt werden, dass bei den Patienten<br />

verschiedener (Fach-) Gebiete auf Gr<strong>und</strong> der unterschiedlich lokalisierten Erkrankungen<br />

die Keimflora auf verschiedenartige Weise verändert ist, wobei auch Infektionserreger<br />

vorkommen können.<br />

b) Geräte, Tische, Auflagen, Sitze, Umkleidekabinen, Materialien, Behandlungsmittel usw.<br />

können mikrobiell kontaminiert sein <strong>und</strong> gegebenenfalls bei unterlassener oder unzureichender<br />

Desinfektion oder Sterilisation oder anderen unterlassenen Maßnahmen Ausgang<br />

von Infektionen sein.<br />

c) Unter dem Einfluss von Maßnahmen der Physiotherapie, vor allem bei Wasseranwendungen,<br />

können Keime in besonderem Maße ausgetauscht werden. Wärme <strong>und</strong> Feuchte<br />

begünstigen eine Keimvermehrung.<br />

2 Lage im Krankenhaus <strong>und</strong> Wegeführung<br />

Um die Möglichkeiten einer Keimverschleppung im Krankenhaus gering zu halten,<br />

sollte die Physiotherapie sowohl von den stationären als auch von den ambulanten Patienten<br />

möglichst leicht erreichbar sein. Aus krankenhaushygienischer Sicht ist Durchgangsverkehr<br />

zu vermeiden.<br />

3 Raumbedarf<br />

Die Zahl, Größe <strong>und</strong> Ausstattung der folgenden Räume richten sich nach der Art <strong>und</strong><br />

dem Umfang der durchzuführenden physikalisch-therapeutischen Leistungen:<br />

Wartebereiche (möglichst getrennt <strong>für</strong> ambulante <strong>und</strong> stationäre Patienten).<br />

Umkleideräume ggf. mit Barfußgang (z. T. mit Einrichtungen <strong>für</strong> Körperbehinderte, z. T.<br />

mit Platz <strong>für</strong> Betten),<br />

Duschen, Einrichtungen zur Fußdesinfektion <strong>für</strong> Patienten,<br />

Behandlungsräume mit notwendigen Nebenräumen,<br />

<strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />

Elsevier, Urban & Fischer, München<br />

1

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!