Richtlinie für Krankenhaushygiene und Infektionsprävention - RKI
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4.5.2 – Kanal- <strong>und</strong> Schachtverbindungen, Leitungen<br />
Anforderung der Hygiene an Kanal- <strong>und</strong> Schachtverbindungen,<br />
Leitungen<br />
Anlage zu Ziffer 4.5.2 der „<strong>Richtlinie</strong> <strong>für</strong> die Erkennung, Verhütung <strong>und</strong> Bekämpfung von Krankenhausinfektionen“<br />
(aus <strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong>, Lieferung 9, Dezember 1988)<br />
1 Einleitung<br />
Kanal- <strong>und</strong> Schachtverbindungen <strong>und</strong> Leitungen im Krankenhaus dienen der Ver-<br />
oder Entsorgung, d.h. dem Transport von Energie, Wasser (gegebenenfalls in verschiedenen<br />
Qualitäten), Luft <strong>und</strong> Druckluft, medizinischen Gasen, Abwasser <strong>und</strong> Abfällen<br />
(zu Transportwegen <strong>für</strong> Personen <strong>und</strong> Gütern siehe Anlagen zu Ziffer 4.1 <strong>und</strong> 4.5.3).<br />
Oft verbinden Kanal- <strong>und</strong> Schachtsysteme nicht nur verschiedene Gebäudeteile miteinander,<br />
sondern auch verschiedene Gebäude untereinander. Da sie auch die Außenwelt<br />
des Krankenhauses mit dem inneren Betrieb verbinden, stellen sie Eintrittspforten,<br />
Besiedlungsorte <strong>und</strong> Verbreitungswege <strong>für</strong> Schädlinge <strong>und</strong> Mikroorganismen verschiedener<br />
Art dar.<br />
2 Allgemeine Hinweise<br />
Die Besiedlung von Kanälen, Schächten <strong>und</strong> Leitungen in Krankenhäusern wird dadurch<br />
gefördert, dass den Schädlingen <strong>und</strong> Mikroorganismen durch günstige Innentemperaturen<br />
<strong>und</strong> Feuchtigkeit, z.B. dort, wo Schachtsysteme Dampf-, Heizungs- oder<br />
Warmwasserleitungen enthalten, ideale Lebensbedingungen geboten werden. Nicht<br />
selten sind die Innenräume der Schächte nahezu unzugänglich, so dass eine Zurückdrängung<br />
der Eindringlinge oder völlige Ausschaltung der Besiedlung nicht möglich<br />
ist; z.B. Schaben, Heimchen, Ameisen, Milben <strong>und</strong> Silberfische besitzen die Fähigkeit,<br />
auch sehr enge Schlupflöcher <strong>und</strong> Spalten zu durchwandern. Deshalb gilt es, bei der<br />
Errichtung <strong>und</strong> dem Betrieb von Krankenhäusern besondere Vorsorge zur Verhütung<br />
von Gefahren durch Schädlinge, insbesondere Vektoren, zu treffen.<br />
3 Spezielle Anforderungen<br />
Alle Kanal- <strong>und</strong> Schachtöffnungen zu Außenbereichen, die nicht durch Fenster, Türen<br />
oder Klappen gesichert sind, müssen durch ausreichend engmaschige Gitter vor Laub<br />
<strong>und</strong> Abfällen sowie vor Ratten <strong>und</strong> Mäusen geschützt werden. Gleiches gilt <strong>für</strong><br />
Schachtbereiche, die von Vögeln oder Fledermäusen als Zufluchts- oder Niststätte gewählt<br />
werden können.<br />
Beim Innenausbau ist darauf zu achten, dass großdimensionierte Kanäle <strong>und</strong> Schächte<br />
dichtschließende Zugangsöffnungen besitzen, die auch <strong>für</strong> Schädlingsbekämpfungen<br />
genutzt werden können. Engdimensionierte Schächte sollten so verschlossen werden,<br />
dass auch Schädlingen das Eindringen verwehrt ist. Die üblichen Isolierungswerkstoffe<br />
haben sich oft nicht als ausreichende Abdichtungen bewährt. Ungeeignet sind im Allgemeinen<br />
Kunststoffmanschetten oder -bänder mit Dichtungslippen. Schaben <strong>und</strong><br />
Milben gelingt es in der Regel leicht, solche Barrieren zu unterwandern. Mäuse <strong>und</strong><br />
Ratten zernagen häufig Kunststoffmaterialien. Einige <strong>für</strong> die Sicherung von Brandab-<br />
<strong>Richtlinie</strong> <strong>Krankenhaushygiene</strong><br />
Elsevier, Urban & Fischer, München<br />
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