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derte auf Eis«, sagte ich. »Schieb die Entscheidung<br />

auf.«<br />

»Nein!«, rief er so laut, dass wir beide zusammenzuckten.<br />

»Ich bin erledigt. Es ist vorbei!«<br />

»Dann mach’s doch«, sagte Lil.<br />

»Ich kann’s nicht«, schluchzte er und vergrub<br />

das Gesicht in den Händen. Er weinte wie ein<br />

Baby; die rauen, lauten Schluchzer erschütterten<br />

den ganzen Körper. Lil verzog sich in die Küche,<br />

holte ein Papiertuch und drückte es mir in die<br />

Hand. Ich setzte mich neben ihn und tätschelte<br />

ihm unbeholfen den Rücken.<br />

»Mein Gott«, murmelte er in seine Hände hinein.<br />

»Mein Gott.«<br />

»Dan?«, fragte ich leise.<br />

Er richtete sich auf, nahm das Tuch und<br />

wischte sich Gesicht und Hände ab. »Danke. – Ich<br />

hab ja versucht, was draus zu machen, wirklich.<br />

Hab die letzten acht Jahre in Istanbul verbracht<br />

und Artikel über meine Missionen und die Gemeinschaften<br />

geschrieben, die ich kennengelernt<br />

hatte. Hab auch Folgestudien angestellt, Interviews<br />

durchgeführt. Niemand war daran interessiert,<br />

nicht einmal ich selbst. Hab eine Menge<br />

Hasch geraucht, aber es hat nicht geholfen. Und<br />

so bin ich eines Morgens aufgewacht, zum Basar<br />

gegangen und hab mich von den Leuten verabschiedet,<br />

mit denen ich mich dort angefreundet<br />

hatte. Dann bin ich zur Apotheke gegangen und<br />

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