COPD - Nationale VersorgungsLeitlinien
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H 15. Hintergrund und Evidenz zu Kapitel 15: Qualitätsförderung und<br />
Qualitätsmanagement<br />
Bei der Betreuung chronisch Kranker über Jahre und in bekannter Arzt-Patienten-Beziehung besteht die<br />
Gefahr impliziten oder expliziten Einverständnisses zwischen Arzt und Patient, keine – also auch nicht<br />
gebotene – Veränderungen am Behandlungskonzept mehr vorzunehmen. Bei den gleichzeitigen<br />
Veränderungen sowohl im Verlauf der Erkrankung als auch bei den Entwicklungen der Medizin über die Zeit<br />
kann es darüber zu einem Auseinanderklaffen des medizinisch Möglichen und des Realisierten kommen.<br />
Dies ist für viele chronische Krankheiten in zahlreichen Studien als Problem identifiziert worden.<br />
Qualitätsmanagement hat daher insbesondere bei chronischen Krankheiten die Funktion, die an der<br />
Versorgung beteiligten Personen – einschließlich des Patienten – immer wieder einen Abgleich zwischen<br />
„Soll“ einer Versorgung und dem „Ist-Zustand“ vornehmen zu lassen. Dies geschieht mittels<br />
Qualitätsindikatoren. Hierzu führt der G-BA aus: „Qualitätsindikatoren sind spezifische und messbare<br />
Elemente der medizinischen Versorgung, die zur Einschätzung der Qualität für Ist-Analyse, Festlegung von<br />
Zielgrößen und Bestimmung des Grades der Zielerreichung genutzt werden können (...) Sie stellen den<br />
Versuch dar, das komplexe Handlungsgeschehen der Versorgung auf wenige Messgrößen zu reduzieren,<br />
die gezielt beeinfluss- oder steuerbar sind. Indikatoren sollten bestimmte Eigenschaften haben, z. B. sollten<br />
sie valide, evidenz-gestützt, praktikabel, kosteneffektiv, sensitiv gegenüber Veränderungen und<br />
beeinflussbar sein. Es geht bei der Interpretation ausdrücklich nicht um eine abschließende Beurteilung in<br />
„gute“ oder „schlechte“ Qualität.“ [342]<br />
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© 2006