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Stand des Wissens 14<br />

Einen praktischen Einstieg zur Messung von Strategien soll das Beispiel effor2<br />

erklärt werden. Mit dem Projekt effor2 erprobt die Eidgenössische Forstdirektion<br />

eine neue Subventionspolitik, welche für die Wirkungen von Leistungen, und nicht<br />

mehr für die Leistungen selbst zahlt. Die Schlagwörter Subsidiarität, Effektivität<br />

und Effizienz bilden die Säulen dieser Politik. Die Subsidiarität betrifft die<br />

Delegation von Aufgaben vom Bund auf den Kanton und ist für diese Arbeit nicht<br />

von Bedeutung (EFF02).<br />

Die Effektivität ist das Mass dafür, in welchem Grad ein Ziel erreicht wird. Sie<br />

macht dabei keine Aussagen über den Ressourcenverbrauch. Diesem Aspekt wird<br />

durch die Effizienz Rechnung getragen. Sie setzt die Wirkung mit den eingesetzten<br />

Ressourcen ins Verhältnis. Ein positives Strategiemerkmal ist eine hohe Effizienz.<br />

Die Effizienz sagt jedoch nichts über den Zielerreichungsgrad aus. Darum soll ein<br />

Mindestmass an Effektivität als Restriktion eingeführt werden(HOL97).<br />

Die direkte Messung von Effizienz ist schwierig. Der Ressourcenaufwand richtet<br />

sich nach Massnahmen, zu deren Kosten Kennwerte vorhanden sein können. Über<br />

den Einfluss der Massnahmen auf die erwünschte Wirkung existieren oft keine<br />

gemessenen Daten und falls doch, können die Daten der Regionalität von<br />

Naturgefahren wegen nicht ohne weiteres auf andere Gebiete übertragen werden.<br />

Deshalb empfiehlt es sich, verschiedene Varianten anhand einer Methode<br />

untereinander zu vergleichen, um daraus eine effiziente Lösung zu bestimmen<br />

(HOL97).<br />

Der ideale Fall für die Strategie ist, wenn die Effektivität mit einer ausreichenden<br />

Effizienz zu hundert Prozent erreicht wird.<br />

HOLLENSTEIN (HOL97) fügt den Strategie-Faktoren Effektivität und Effizienz die<br />

Realisierbarkeit und die Folgen bei der Umsetzung zu. Die Realisierbarkeit wird<br />

anhand der eingesetzten Massnahmen überprüft. Sind die Technologie und die<br />

Produktionsfaktoren vorhanden, um die Massnahme umzusetzen? Dies ist in der<br />

Schweiz normalerweise kein limitierender Faktor. Als Folgen der Strategie können<br />

der Einfluss auf den Prozess, die Natur, Ökonomie und Gesellschaft betrachtet<br />

werden. Durch Massnahmen kann der Prozess in seinem Ablauf und Häufigkeit /<br />

Ausmass neue Gefährdungen hervorbringen, die Natur kann durch abgegebene<br />

Schadstoffe der Massnahmen und geänderte Umweltbedingungen in seiner<br />

Artenzusammensetzung gestört werden. Aus ökonomischer Sicht sind eine<br />

veränderte Landnutzung und die Kapitalbindung durch Bau und Unterhalt der<br />

Massnahmen zu betrachten. Gesellschaftlich kann es zu sozialen Ungerechtigkeiten<br />

infolge Umverteilung von Lasten und Nutzen kommen.

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