PDF complete version (5 MB) - ETH - LUE - ETH Zürich
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Diskussion und Folgerungen 68<br />
über mehrere Hochwassereignisse verteilt sein kann, ist für die Grenzneigung in<br />
jedem Fall ein geringerer Wert anzunehmen.<br />
Es wurde angenommen, dass Flächen ohne Massnahmen und Bestockung<br />
automatisch den C-Wert 1 erhalten. Diese Annahme scheint zu grob. So gibt es im<br />
Stichprobengebiet auch Flächen mit einer Grasnarbe, die einen geringeren C-Wert<br />
zugeteilt bekommen hätten müssen. Die Verteilung dieser Grasnarbe deckt sich<br />
gut mit der Karte der aufforstbaren Flächen (Anhang 1.3), da für die Aufforstung<br />
etwas entwickelter Boden vorhanden sein muss.<br />
Der Einbezug der Grasnarbe hätte bei der Berechnung der Massnahmen-Wirkung<br />
auf den betroffenen Stichprobenpunkten sehr kleine Werte ergeben, da der<br />
Unterschied des C-Wertes von der Grasnarbe zu jenem der Massnahme viel<br />
geringer gewesen wäre. Damit wären diese Stichprobenpunkte durch die<br />
Simulation kaum je mit Massnahmen belegt worden. So hätten zum Beispiel<br />
Aufforstungen der Gebundenheit an diese Flächen wegen kaum eine Chance, Teil<br />
einer Lösung der Simulation zu bilden. Höchstens indirekt als Anker (Kapitel<br />
3.1.4.4) für eine Massnahme mit hoher Wirkung.<br />
Der Vergleich der Flächen mit Grasnarbe mit den Geschiebepotentialsflächen zeigt<br />
auf, dass diese Flächen mit einem geringeren Potential ausgeschieden wurden. So<br />
wurde über den verminderten Erosionsfaktor indirekt die Massnahmen-Wirkung<br />
verringert.<br />
6.1.2 Zieldefinition<br />
Um die durch die Simulation generierten Lösungen zu bewerten, wurden diese<br />
hinsichtlich Effektivität und Effizienz bewertet. Es wurde jeweils ein Mittelwert<br />
dafür berechnet (Formeln in Kapitel 3.2.2.1). Lösungen mussten eine<br />
Mindesteffektivität aufweisen und durften nur im Bereich eines bestimmten<br />
Kostenrahmens schwanken. Diese Ziel-Restriktionen verkleinerten den<br />
Lösungsraum beträchtlich, was dazu beitrug, nach kurzer Rechendauer bereits<br />
gute Lösungen zu erhalten. Die Formulierung der Ziel-Restriktionen durfte nicht zu<br />
restriktiv erfolgen. Neue Lösungen, die sich nicht im eingegrenzten Lösungsraum<br />
befanden, durften nicht einfach verworfen werden, sondern sie wurden akzeptiert,<br />
falls sie im Trend Richtung eingegrenzter Lösungsraum wanderten. Zur besseren<br />
Vorstellung ist auf Abbildung 3-5 verwiesen.<br />
Die Zielfunktion für Simulated Annealing war die Effizienz. Die Trennung der<br />
Lösungsbewertung in Effektivität und Effizienz macht Sinn. Da Massnahmen in<br />
Prozessbereichen von Naturgefahren grossem Stress ausgesetzt sind, laufen<br />
halbwegs effektive Massnahmen Gefahr, diesem auf Dauer nicht gewachsen zu