PDF complete version (5 MB) - ETH - LUE - ETH Zürich
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Stand des Wissens 17<br />
Wasser-, Feststofffluss<br />
Gerinneabschnitt<br />
H7<br />
G5<br />
H5<br />
G7<br />
Hangabschnitt<br />
H6<br />
G4<br />
G6<br />
H4<br />
G3<br />
H3<br />
H1<br />
G2<br />
H2<br />
G1<br />
Abbildung 2-11 Diskretisierung der Flüsse im System Wildbach (nach HEGG 1996,<br />
verändert)<br />
2.4 Erosion<br />
Die Erosion steht am Anfang des potentiell gefährlichen Systems Wildbach. Ihr<br />
Ausmass ist nicht zu unterschätzen. Auf nackten Erosionsflächen wurde bei<br />
starken Gewittern ein Bodenabtrag von 75-5000g/m 2 gemessen (PFL88). Zu<br />
betrachten ist nicht nur das Ausmass des Ereignis’ selbst, sondern auch die<br />
Erschwerung des Aufwachsens einer stabilisierenden Vegetation.<br />
Nach HEGG (HEG96) wird die Erosion (i.e.S.) durch einen schürfenden Prozess mit<br />
genügend grosser Schubkraft ausgelöst. Als schürfendes Medium kommen Luft,<br />
Wasser, Eis, Schnee oder Gemische davon in Frage. Die Schubkraft muss die<br />
Adhäsionskräfte um die einzelnen Komponenten überwinden, damit diese durch<br />
das Medium abtransportiert werden können. Das Medium Luft hat in den<br />
Wüstenregionen dieser Welt einen grossen Einfluss, das Eis wirkt in Form von<br />
Gletschern erosiv. Für den Wildbach entscheidend sind jedoch die Erosion durch<br />
Wasser und Schnee.<br />
Gleitschnee oder Grundlawinen reissen eingefrorene Feststoffelemente aus dem<br />
Verband heraus. Bei Gleitschnee werden diese anschliessend als Geröll, bei<br />
Lawinen in Suspension transportiert. Lokal kann die Erosion 5 mm in einem Winter<br />
betragen, was hochgerechnet mit einer Lagerungsdichte von 1.5 g/cm 2 einen<br />
stolzen Wert von 7.5 kg/m 2 ergibt. Durch Gefahrenhinweiskarten sind zwar<br />
potentielle Flächen bekannt. Jedoch muss sich die Lawine nicht als Grundlawine<br />
ausbilden. Deshalb kann anhand der Karten die Erosion nicht beurteilt werden.