PDF complete version (5 MB) - ETH - LUE - ETH Zürich
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Diskussion und Folgerungen 70<br />
Massnahmen in den Flächen hohen Potentials zur Folge und der Effizienzwert war<br />
35 Prozent höher. Als zweites führte das Hinzufügen des Massnahmen-Elementes<br />
„Erosionsschutznetz“ zu einer Abkehr der Konzentration der Flächen hohen<br />
Potentials, da mit Massnahme 1 und 2 behandelte Flächen mittleren Potentials nun<br />
effizienter waren. Der Effizienzwert stieg trotzdem um 57 Prozent an.<br />
Da die tatsächliche Abnahmekurve des Geschiebepotentials nicht bekannt ist, darf<br />
die Effizienz alleine nicht als Mass genommen werden. Sie könnte jedoch als<br />
Vergleichswert für zwei verschiedene Gebiete unter Voraussetzung derselben<br />
Abnahmekurve dienen. Bei der Massnahmenplanung ist sich genau zu überlegen,<br />
ob alle kostentreibenden Massnahmen berücksichtigt sind. Kleinere Änderungen an<br />
den Stückpreisen der Massnahmen-Elemente schlagen sich ebenso wie die<br />
Variation der C- und P-Wert nicht sonderlich auf die geografische Verteilung und<br />
Effizienz der Lösung nieder.<br />
6.2 Offene Fragen<br />
Massnahmen besitzen (auch negative) Wirkungen auf verschiedene Prozesse. Wie<br />
in Kapitel 3 angetönt, besteht jedoch das ungelöste Problem, diese Wirkungen<br />
gegenseitig ins Verhältnis zu setzen. Da sich die Prozesse oft überlagern, kann die<br />
Rücksichtnahme auf nur EINE Wirkung nicht zur optimalen Wahl der Massnahmen<br />
führen.<br />
Für Massnahmen zum Erosionsschutz in Wildbächen ist bekannt, wo eine Wirkung<br />
besteht und wo nicht. Um bessere Lösungen mit Simulated Annealing zu erhalten,<br />
müsste die Wirkung in Abhängigkeit von Faktoren graduell zu- oder abnehmen.<br />
Die Produkte des C- und P-Wertes waren bei allen Massnahmen sehr klein und<br />
unterschieden sich unwesentlich. Diese Präzision ist nur gerechtfertigt, wenn die<br />
Erosion in den Bergen genauer als in dieser Arbeit abgeschätzt wird. Wie das in<br />
Abhängigkeit von der Massnahmen-Wahl geschehen könnte, darüber existieren<br />
zurzeit keine Forschungsergebnisse. Des weiteren besteht zwischen der Erosivität<br />
und dem Geschiebepotential bestimmt ein Zusammenhang, da eine verminderte<br />
Erosivität eher Vegetation etablieren lässt, welches auch das Geschiebe fixiert. Ob<br />
das fixierte Geschiebe jedoch eins zu eins wie die Erosionsverringerung durch das<br />
Produkt aus C und P beschrieben werden kann, ist nicht erwiesen.<br />
Hinsichtlich Hochwassereignisse finden sich Informationen zur Bemessung von<br />
Feststofftransport und relevanter Flächen. Massnahmen zum Erosionsschutz wirken<br />
jedoch nicht unbedingt direkt im Moment des Ereignisses, sondern indirekt verteilt<br />
auf eine lange Zeit. Die Methode macht mit dem Einzugsgebiet und der<br />
Gerinnerelevanz einen Vorschlag. Jedoch fehlt hierbei die empirische Absicherung.