Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...
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110 Erfahrungsbericht aus zwei Jahren Modellarbeit<br />
5.4. Erfahrungsbericht aus zwei Jahren Modellarbeit<br />
Holger Probst<br />
Nach einer intensiven Schulungs- <strong>und</strong> Planungsphase vollzog das TrainerInnenteam,<br />
Karin Christiansen-Weniger <strong>und</strong> Holger Probst, am 18.<br />
Januar 2006 unter fachlicher Begleitung von Kerstin Schumann (<strong>Kompetenzzentrum</strong><br />
<strong>geschlechtergerechte</strong> <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendhilfe Sachsen-<br />
Anhalt e.V.) das Projekt „Fels <strong>und</strong> Wasser in der Elementarbildung“ in den<br />
<strong>Kinder</strong>gärten. In diesem Jahr wirkten sie insgesamt in fünf Einrichtungen in<br />
den Landkreisen Salzwedel, Stendal <strong>und</strong> in der Stadt Magdeburg. Bei der<br />
Auswahl der Einrichtungen spielten die Komponenten Region, Größe <strong>und</strong><br />
Träger eine wesentliche Rolle. Es wurde sich für einen <strong>Kinder</strong>garten in<br />
einer Kreisstadt, für einen in einer Kleinstadt, für einen auf einem Dorf <strong>und</strong><br />
für zwei in einer Großstadt entschieden. Im Vorfeld der <strong>Kinder</strong>trainings<br />
standen in jeder Einrichtung ein Vorgespräch, ein Elternabend <strong>und</strong> ein<br />
Teamtraining. In den jeweiligen Einrichtungen arbeitete das Trainerteam<br />
nach unterschiedlichen Modellen. In vier gemischten Gruppen arbeiteten<br />
zeitgleich beide TrainerInnen, in einer Jungengruppe sowie in einer Mädchengruppe<br />
arbeiteten beide TrainerInnen im Team <strong>und</strong> in zwei Mädchengruppen<br />
arbeitete die Trainerin sowie in zwei Jungengruppen der Trainer<br />
einzeln.<br />
Die besten Trainingsergebnisse wurden in der geschlechtshomogenen Arbeit<br />
(Mädchen – Trainerin, Jungen – Trainer) erzielt. Für beide Gruppen<br />
waren einheitliche St<strong>und</strong>enabläufe <strong>und</strong> -ziele geplant. In der Praxis allerdings<br />
gab es Unterschiede in den zeitlichen Abläufen. Bei den Jungen war<br />
z.B. eine längere Aufwärmphase wichtig, die Mädchen brauchten dagegen<br />
mehr Zeit für die Gesprächsr<strong>und</strong>en. In der 5. St<strong>und</strong>e gab es den Versuch<br />
eines gemischten Trainings. Zu beobachten war, dass sich die Mädchen<br />
zurückgezogen haben <strong>und</strong> die Jungen oft überdreht reagierten.<br />
In diesem Zusammenhang ist aufgefallen, dass die Gruppenatmosphäre in<br />
der gemischten Gruppe deutlich unruhiger war. Die bestehende Gruppenhierarchie<br />
war spürbar <strong>und</strong> konnte nur schwer durchbrochen werden, die<br />
Jungen wirkten unkonzentrierter. Anders in den geschlechtshomogenen<br />
Gruppen. Als das Team miteinander in der Mädchengruppe arbeitete, reagierten<br />
vor allem die Mädchen sehr stark auf den Trainer. Teilweise kam es<br />
zu grenzverletzendem Auftreten der Mädchen. Zu spüren war, dass die<br />
Mädchen eine pädagogische Anleitung durch einen Mann nicht gewohnt<br />
waren. Viel Zeit musste dafür verwendet werden, klare Regeln im Umgang