Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

66 Ich – Du – Wir – Ohne Gewalt
4.3. Ich – Du – Wir – Ohne Gewalt ® – Kinder, Jugendliche und
Erwachsene lernen Vielfalt und gewaltfreies Miteinander schätzen
Renate Schmitz-Gebel
Einführung
Katharina und Serhat, Yildiz und Kevin, Dina und Tarik, Madiha und Il-
Sung, Sarah und Christos – sie alle kommen morgens in die Grundschulklasse,
stellen ihre Schultaschen unter den Tisch und sind neugierig und
gespannt, was es an diesem Tag wieder alles zu entdecken gibt. Jungen und
Mädchen, christlich, jüdisch oder muslimisch erzogen, … lernen, lachen,
malen, spielen, singen jeden Tag der Woche gemeinsam in einer Gruppe.
Konflikte haben sie natürlich auch jeden Tag, kleinere und größere, die bearbeitet
und gelöst werden wollen, damit die Kinder nicht auf Gewalt als
einzig bekanntes und schnell bereit stehendes Reaktionsmuster zurückgreifen
müssen. Sie können sich für den Weg OHNE GEWALT entscheiden.
Für Kinder wie diese hat die Autorin
das Konzept Ich – Du – Wir – Ohne
®
Gewalt 1998 zunächst für den
Grundschulbereich entwickelt und in
über 50 Aachener Grundschulklassen
selbst durchgeführt (s. Abb. 1). Der
Verlauf und die Ergebnisse wurden den
Eltern der Kinder an vielen Elternabenden
vorgestellt.
Abb. 1: Eine Grundschulklasse sagt: „Halt! Ohne Gewalt!“
Mittlerweile ist das Konzept zu einem eingetragenen Markenzeichen interkultureller
Gewaltprävention und über Aachen hinaus bekannt geworden.
Es konnte erfolgreich auf weitere Altersstufen ausgedehnt werden. Im Rahmen
des EU-Projektes der RAA NRW „Der Vielfalt eine Chance“ wurde es
von 2002 bis 2004 für Jugendliche weiter entwickelt und eine besondere
Form der Tandemdurchführung kreiert, bei der Jugendliche das Projekt mit
Kindern im Grundschulalter durchführen. Inzwischen ist das Konzept in
über 50 Fortbildungen in NRW und darüber hinaus an pädagogische Lehrkräfte
weitergegeben worden, die es in ihrer beruflichen Praxis umgesetzt
haben. Das Konzept entwickelt sich dynamisch und lebendig mit den
gesammelten Erfahrungen weiter. Eltern und Lehrer/innen äußerten immer