Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...
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Erfahrungsbericht aus zwei Jahren Modellarbeit 111<br />
zwischen den Mädchen <strong>und</strong> dem männlichen Pädagogen auszuhandeln <strong>und</strong><br />
durchzusetzen. Die Jungen reagierten besonders positiv auf den männlichen<br />
Trainer. Den Umgang mit einer Frau im <strong>Kinder</strong>gartenalltag waren sie gewöhnt,<br />
nun ging es scheinbar darum, sich an dem Trainer zu orientieren <strong>und</strong><br />
zu messen.<br />
Die Selbsteinschätzung der Erzieherinnen im Hinblick auf eine geschlechtsspezifische<br />
Sensibilisierung ergab, dass diese vor allem im Teamtraining<br />
gelungen ist. So hörten wir Sätze, wie: „Dann ist ja logisch, dass die Jungen<br />
mehr Bewegungsangebote brauchen“ oder „Jetzt ist uns erst aufgefallen,<br />
dass…“.<br />
Bei den regionalen Beobachtungen waren große Unterschiede zu erkennen.<br />
In einer dörflichen Einrichtung waren die <strong>Kinder</strong> sehr oft müde <strong>und</strong> unkonzentriert,<br />
wir vermuteten, dass diese <strong>Kinder</strong> am Abend meist erst spät<br />
einschlafen, da sie noch von der angeordneten Mittagsruhe ausgeruht sind.<br />
Daher mussten hier viele Übungen wiederholend erklärt werden. Interessant<br />
war, dass es in städtischen Einrichtungen einen flexibleren Umgang mit der<br />
Mittagsruhe gab. Dort traf das Trainerteam auf sehr mitteilsame motivierte<br />
<strong>Kinder</strong>, mit denen ausgezeichnet <strong>und</strong> scheinbar nachhaltig gearbeitet werden<br />
konnte.<br />
In einer großstädtischen<br />
Einrichtung wurde das<br />
TrainerInnenteam zuerst<br />
begeistert aufgenommen.<br />
Allerdings musste hier festgestellt<br />
werden, dass <strong>Kinder</strong><br />
<strong>und</strong> Erzieherinnen die<br />
Kontinuität im Projekt teilweise<br />
als zusätzliche Belastung<br />
empfanden. In dieser<br />
Einrichtung war es so, dass<br />
zeitgleich mit unserem Projekt wöchentlich vier weitere inhaltliche Angebote<br />
von außen für die ältere Gruppe angeboten wurden. Die <strong>Kinder</strong> hatten<br />
im <strong>Kinder</strong>gartenalltag kaum noch Zeit zum freien Spiel, da neben den<br />
täglich stattfindenden Außenangeboten Feste vorzubereiten waren, Lieder<br />
gelernt wurden, die zukünftigen LehrerInnen in der Gruppe waren etc.<br />
Daher versuchten die Mädchen <strong>und</strong> Jungen mehr <strong>und</strong> mehr die Spielphasen<br />
in den Trainingseinheiten für sich zu nutzen. Die beteiligten Erzieherinnen