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Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

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16 Neue Chancen <strong>und</strong> alte Risiken? Lebenswelten von Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

<strong>Kinder</strong>rechten, ist das Ergebnis der Untersuchung, dass vor allem <strong>Kinder</strong><br />

aus sozial benachteiligten Familien <strong>und</strong> mit Migrationshintergr<strong>und</strong> deutlich<br />

höhere Risikofaktoren für physische <strong>und</strong> psychische Erkrankungen haben:<br />

ihre Ernährung ist weniger ausgewogen <strong>und</strong> ges<strong>und</strong>, sie haben weniger<br />

Bewegung, sie gehen seltener zum Arzt <strong>und</strong> haben ein höheres Unfallrisiko<br />

(vgl. ebd.). Jungen zeigten sich in der Studie risikobereiter, psychisch auffälliger,<br />

sie verbringen mehr Zeit am Computer, putzen sich seltener die<br />

Zähne <strong>und</strong> leiden stärker an Allergien. Die Lebenslagen in Bezug auf die<br />

Ges<strong>und</strong>heit unterschieden sich dabei in Ost- <strong>und</strong> Westdeutschland kaum.<br />

Dies betrifft auch die Allergierate, die sich inzwischen auf höherem Niveau<br />

angeglichen hat. Vor der Wiedervereinigung war sie in Ostdeutschland noch<br />

deutlich niedriger. Insgesamt treten an die Stelle körperlicher zunehmend<br />

psychische Beschwerden. Der Studie zufolge leiden r<strong>und</strong> 11% der Mädchen<br />

<strong>und</strong> 18% der Jungen unter psychischen Problemen (fehlende Aufmerksamkeit,<br />

Hyperaktivität, Angst, Aggression <strong>und</strong> Depression) (vgl. ebd.). Ein<br />

interessantes Ergebnis dieses <strong>Kinder</strong>- <strong>und</strong> Jugendsurveys ist, das im<br />

Rahmen der Studie deutlich wurde, dass <strong>Kinder</strong> von Berufstätigen, die in<br />

<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen betreut werden, viel seltener psychische Symptome<br />

zeigten als jene von Eltern, die zu Hause bleiben.<br />

Bildung<br />

Armut hat jedoch nicht nur große Auswirkungen auf die Ges<strong>und</strong>heit von<br />

<strong>Kinder</strong>n, sondern wirkt sich noch auf ein weiteres <strong>Kinder</strong>recht negativ aus.<br />

<strong>Kinder</strong>, die von Armut betroffen sind, haben auch weniger Chancen auf<br />

Bildung. Die Ergebnisse der PISA-Tests <strong>und</strong> auch die Ergebnisse des UN-<br />

Sonderberichterstatters Vernor Munoz Villalobos bestätigen den engen<br />

Zusammenhang zwischen den Bildungserfolgen <strong>und</strong> der sozialen Herkunft<br />

der <strong>Kinder</strong> (vgl. Schiegl; Schultz 2006). Der Bildungsauftrag von Schule<br />

<strong>und</strong> <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen spielt hier also auch im Rahmen der Ausgleichsfunktion<br />

eine große Rolle. In <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen können <strong>und</strong><br />

sollen schlechtere Ausgangsbedingungen <strong>und</strong> geringere Chancen von <strong>Kinder</strong>n<br />

aus bildungsfernen <strong>und</strong> aus Migrationshaushalten ausgeglichen werden.<br />

Denn das Bedürfnis nach Bildung <strong>und</strong> die Fähigkeit zur Selbstbildung gehört<br />

zur Gr<strong>und</strong>ausstattung des Menschen „Das kleine Kind ist dabei in ungleich<br />

höheren Maße sein eigener Lehrmeister als es später der Schüler sein<br />

wird.“ (s. von Hentig 1996, S. 64). Prozesse der Selbstbildung können ihre<br />

Funktion jedoch nur erfüllen, wenn sie in einer förderlichen Umwelt ablaufen.<br />

Vor allem die Pädagogik der frühen Kindheit <strong>und</strong> die Vorschulzeit<br />

sollte die Bildungsprozesse der <strong>Kinder</strong> unter Berücksichtigung ihrer spezi-

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