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56 KLIK - Ein Trainingsprogramm zur Konfliktbewältigung für Kinder Konflikten in Rollenspielen. Schließlich erfolgt in der 19. Sitzung die Erarbeitung von Lösungen für die in der 11. und 12. zeichnerisch angefertigten individuellen Streitsituationen, bevor das Training mit einem Abschlussfest in der 20. Sitzung beendet wird. 4.3. Geschlechtsbezogene Beobachtungen Zunächst könnte man vermuten, dass die Figur des Schmetterlings besonders attraktiv für Mädchen ist, während Jungen diese eher als langweilig empfinden. Bisher konnten wir dies jedoch nicht feststellen. Vielmehr erweist sich die Figur des Schmetterlings im Vorschulalter für beide Geschlechter als attraktiv und verkörpert zusätzlich sehr schön die gerade für die Konfliktbewältigung wichtigen Prinzipien von Frieden und Leichtigkeit. Als besonders wertvoll ist das Handbewegungsritual zu bewerten. Es veranschaulicht auf bestechende und simple Weise die 5 Lösungsschritte, ist überall einsetzbar und kann auch von weiterer Entfernung signalisiert sowie nonverbal umgesetzt werden. Gerade für Jungen haben die Handbewegungen auch einen aktivierenden Charakter, da sie besonders gerne die Faust- und Handschlagsbewegungen nachmachen wollen. In Bezug auf die Einstellungen der Kinder zum Streiten, fällt auf, dass Mädchen stärker die Überzeugung haben, dass Streiten schlecht ist, was mit ein Grund sein dürfte, dass sie offene Streitsituationen eher vermeiden als Jungen. Andererseits ist aber auch zu beobachten, dass Mädchen gerade bei der Lösung von komplizierteren Konflikten und von versteckten Konflikten Zusammenhänge besser erkennen und variantenreichere Möglichkeiten zur Beilegung eines Konflikts finden. Bei der Bevorzugung spezifischer Lösungen bei Konflikten konnten wir bisher keine entscheidenden Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen beobachten. Tendenziell zeigt sich aber, dass sich Jungen bei einem Kompromiss schneller mit einer Lösung zufrieden geben, während Mädchen stärker auf die Klärung von Feinheiten pochen. Von besonderer Bedeutung erweist sich auch die Besprechung von Lösungen für die mit den Kindern erarbeiteten persönlichen Streitsituationen. Sowohl Mädchen als auch Jungen erleben hierbei gleichermaßen, dass ihre Wünsche und Bedürfnisse wichtig sind und Lösungen gerade für die versteckten Konflikte, welche in der Regel seltener zum Vorschein kommen, möglich sind.
KLIK - Ein Trainingsprogramm zur Konfliktbewältigung für Kinder 57 Literatur: Baillargeon, R.H. et al. (2007). Gender differences in physical aggression : A prospective population-based survey of children before and after 2 years of age. Developmental Psychology,43, 13-26 Crick, N.R. & Grotpeter, J.K. (1995). Relational aggression, gender, and social psychological adjustment. Child Development, 66, 710-722 Else-Quest, N.M., Hyde, J.S., Goldsmith, H.H. & van Hulle, C.A. (2006). Gender differences in temperament: A meta-analysis. Psychological Bulletin, 132, 33-72 Fredrickson, B.L. (1998). What good are positive emotions? Review of General Psychology, 2, 300-319 Kain, W., Bukovics, M., Edtinger, B., Reithmayr, S. & Scharf, M. (2007). KLIK – Konflikte lösen im Kindergarten. Berlin: Cornelsen Verlag Mayer, J.D. & Salovey, P. (1997). What is emotional intelligence? In P. Salovey & D.J. Sluyter (Eds.), Emotional development and emotional intelligence. Educational implications (pp. 3-31). New York: BasicBooks Perner, J. (1991). Understanding the representational mind. Cambridge: MIT Press
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