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Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

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Geschlechtsbewusste Gewaltprävention in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen 27<br />

Gewaltbewusste Erziehung setzt zum großen Teil an Gr<strong>und</strong>haltungen der<br />

Erziehenden, Regeln <strong>und</strong> Strukturen an (vgl. Krieger, 2007). Je mehr es um<br />

Regeln geht, umso weniger geht es um das Geschlecht der <strong>Kinder</strong>. Eine<br />

geschlechtsbewusste Sichtweise ist in erster Linie wichtig für das Verständnis<br />

von aggressivem Verhalten (warum verhalten sich Jungen anders<br />

als Mädchen – oder: bestimmte Jungen anders als andere Jungen?), weniger<br />

für das Handeln in konkreten Situationen. Wenn es darum geht, Grenzen<br />

dafür festzulegen, wann bei Konflikten eingegriffen werden muss, spielt es<br />

keine Rolle, ob die Streitenden Jungen oder Mädchen sind. Entscheidend ist<br />

dagegen, ob sich die Teammitglieder auf klare <strong>und</strong> verbindliche Regeln<br />

einigen <strong>und</strong> dafür sorgen können, dass diese auch eingehalten werden bzw.<br />

eine Überschreitung von Grenzen spürbare Konsequenzen hat. Der Umgang<br />

mit Konflikten ist daher ein wichtiges Thema für Team- <strong>und</strong> Konzeptionsentwicklung.<br />

Geschlechtsbewusste Pädagogik bzw. Gender Mainstreaming sind eine<br />

„Querschnittsaufgabe“ in allen Bereichen der Pädagogik mit <strong>Kinder</strong>n. Für<br />

die Berücksichtigung geschlechtsbezogener Fragen sowie unterschiedlicher<br />

Lebenslagen von Mädchen <strong>und</strong> Jungen als Teil des Bildungsauftrages von<br />

<strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen gibt es gesetzliche Gr<strong>und</strong>lagen im KJHG <strong>und</strong> in<br />

Bildungsplänen für den Elementarbereich. So wird im Bildungsprogramm<br />

für <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen in Sachsen-Anhalt angeregt, im Bildungsbereich<br />

(inter)kulturelle <strong>und</strong> soziale Gr<strong>und</strong>erfahrungen bei Beobachtungen<br />

den Faktor Geschlecht mit zu berücksichtigen. Für eine konkrete Umsetzung<br />

geschlechtsbewusster Pädagogik in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen gibt es<br />

viele Ansatzpunkte <strong>und</strong> praktische Vorschläge (z.B. Walter, 2005).<br />

Konfliktlernen <strong>und</strong> Gewaltprävention sind eines von vielen Themen pädagogischer<br />

Arbeit, die unter geschlechtsbewusster Perspektive reflektiert <strong>und</strong><br />

qualifiziert werden sollten. Dabei geht es immer um beide Geschlechter.<br />

Geschlechtsbewusste Gewaltprävention muss sowohl das Miteinander in<br />

geschlechtshomogenen Gruppen als auch das Wechselspiel der Geschlechter<br />

berücksichtigen. Und sie muss nicht nur die typischen Verhaltensweisen,<br />

sondern auch die Unterschiede innerhalb der Gruppen der Mädchen <strong>und</strong> der<br />

Jungen wahrnehmen, denn hier liegen entscheidende Ansatzpunkte für neue<br />

Wege.

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