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Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

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58 Faustlos durch den <strong>Kinder</strong>garten<br />

4.2. Faustlos durch den <strong>Kinder</strong>garten<br />

Andreas Schick<br />

Das Thema Gewalt <strong>und</strong> Aggression unter <strong>Kinder</strong>n<br />

ist in den letzten Jahren immer mehr ins<br />

Zentrum der Öffentlichkeit <strong>und</strong> der wissenschaftlichen<br />

Diskussion gerückt. Forschungsbef<strong>und</strong>en zufolge hat sich die<br />

Qualität <strong>und</strong> Schärfe der Gewalttätigkeit erhöht <strong>und</strong> die <strong>Kinder</strong>, die zu<br />

gewalttätigem Verhalten neigen, werden immer jünger. Die sich abzeichnende<br />

Entwicklung verlangt zunehmend nach Lösungen im Sinne von Intervention<br />

<strong>und</strong> vor allem in Sinne von Prävention, denn Präventionskonzepte<br />

scheinen sowohl langfristig erfolgreicher als auch deutlich kostengünstiger<br />

zu sein als Interventionsmaßnahmen. Die größere Effektivität von Präventionskonzepten<br />

kann u.a. damit erklärt werden, dass die bedingenden<br />

<strong>und</strong> aufrechterhaltenden Strukturen aggressiven Verhalten noch nicht so<br />

verfestigt sind, wie dies bei bereits manifesten aggressiven <strong>und</strong> gewalttätigen<br />

Verhaltensweisen der Fall ist. Zudem werden durch präventive <strong>und</strong><br />

breitenwirksame Ansätze Stigmatisierungen <strong>und</strong> damit einhergehende<br />

Labeling-Prozesse vermieden, die oft eher zu einer Verfestigung aggressiver<br />

Strukturen beitragen als zu deren Auflösung. Ein besonders günstiges<br />

Übungs- <strong>und</strong> Lernfeld für gewaltpräventive Kompetenzen sind <strong>Kinder</strong>gärten<br />

(<strong>und</strong> Schulen). In der <strong>Kinder</strong>gartengruppe (oder in der Klasse) kann<br />

auf bekannten <strong>und</strong> immer sicherer werdenden Bindungen aufgebaut werden.<br />

Die Gruppe unterstützt zudem in hohem Maße das Lernen am Modell (über<br />

Vorbilder) <strong>und</strong> bietet zahlreiche Möglichkeiten der Übertragung <strong>und</strong> damit<br />

der positiven Verstärkung erwünschter Verhaltensweisen.<br />

Da aggressives <strong>und</strong> gewaltbereites Verhalten wesentlich aus einem Mangel<br />

an sozialen Kompetenzen resultiert, was eine konstruktive Form der Problem-<br />

<strong>und</strong> Konfliktbewältigung nicht zulässt, haben Maßnahmen zur Steigerung<br />

der sozialen Kompetenz von <strong>Kinder</strong>n im Rahmen von Gewaltprävention<br />

einen zentralen Stellenwert. Zudem sollten effektive Gewaltpräventionsansätze<br />

früh in der Entwicklung von <strong>Kinder</strong>n ansetzen, theoretisch<br />

f<strong>und</strong>iert <strong>und</strong> langfristig angelegt sein, auf eine Wiederholung <strong>und</strong> Übertragung<br />

der neu erlernten sozial-emotionalen Kompetenzen hinarbeiten, <strong>und</strong><br />

ihre Wirksamkeit sollte wissenschaftlich belegt sein.

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