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Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

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Geschlechtsbewusste Gewaltprävention in <strong>Kinder</strong>tageseinrichtungen 31<br />

Themen für Gespräche mit <strong>Kinder</strong>n sind z.B. Schlagen, Gewalt, Hänseleien<br />

<strong>und</strong> Ausgrenzung, aber auch die Vor- <strong>und</strong> Nachteile von Konfliktvermeidungsstrategien.<br />

In einer Jungengruppe werden dabei andere Dinge zur<br />

Sprache kommen als in einer Mädchengruppe. Weil <strong>Kinder</strong> ab dem späten<br />

<strong>Kinder</strong>gartenalter gleichgeschlechtliche SpielpartnerInnen bevorzugen, wird<br />

es dabei oft um Konflikte innerhalb der Gruppe der Jungen bzw. Mädchen<br />

gehen. Aggressives Verhalten <strong>und</strong> Konflikte zwischen Jungen <strong>und</strong> Mädchen<br />

sowie die Attraktivität, die Kampf <strong>und</strong> aggressive Inszenierungen auf<br />

Jungen <strong>und</strong> Mädchen ausüben (nicht wenige Mädchen schauen gern zu,<br />

wenn Jungen sich prügeln!), sind dagegen ein Thema für geschlechtsbewusste<br />

Arbeit mit beiden Geschlechtern.<br />

Zusammengefasst: Die Förderung von Selbstwahrnehmung, Selbstvertrauen<br />

<strong>und</strong> Selbstwertgefühl sind nicht nur Gr<strong>und</strong>sätze der allgemeinen Pädagogik,<br />

sondern auch Ziele gewaltpräventiver Arbeit. Für Mädchen <strong>und</strong> Jungen<br />

bedeutet das allerdings nicht immer dasselbe, gerade dann, wenn es um die<br />

Auseinandersetzung mit Geschlechterstereotypen <strong>und</strong> mit gesellschaftlichen<br />

Leitbildern von Männlichkeit <strong>und</strong> Weiblichkeit geht.<br />

Die Auseinandersetzung mit Gewalt <strong>und</strong> Aggression findet dabei in erster<br />

Linie im alltäglichen Umgang mit Streit <strong>und</strong> Kampf, Wut <strong>und</strong> Enttäuschungen<br />

statt. Ausgangspunkt der pädagogischen Praxis sollten nicht vorgefertigte<br />

Förderprogramme <strong>und</strong> Trainings sein, sondern zunächst das, was<br />

wir mit Mädchen <strong>und</strong> Jungen konkret erleben. Dazu müssen wir uns die Fähigkeit<br />

erhalten, immer wieder voller Neugier vorbehaltlos <strong>und</strong> offen zuzuhören,<br />

was Mädchen <strong>und</strong> Jungen uns über sich sagen. Dann gewinnen wir<br />

manchmal überraschende Zugänge zu den vielfältigen Wegen, auf denen<br />

Jungen <strong>und</strong> Mädchen ihre Konflikte bewältigen <strong>und</strong> konstruktiv lösen können.<br />

Zum Weiterlesen<br />

van Dieken, Christel; Rohrmann, Tim & Sommerfeld, Verena (2004).<br />

Richtig streiten lernen. Neue Wege in der Konfliktbewältigung unter <strong>Kinder</strong>n.<br />

Freiburg: Lambertus.

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