Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...
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Gender-Mediation“ in der Elementarerziehung 35<br />
langen. Mediation wird folglich überall dort eingesetzt, wo Konflikte das<br />
mitmenschliche Miteinander in negativer, unproduktiver Weise beeinträchtigen.<br />
Erwerben schon <strong>Kinder</strong> im <strong>Kinder</strong>gartenalter mediative Fähigkeiten <strong>und</strong><br />
Fertigkeiten, so werden sie zu dialogfähigen Konfliktpartnern heranwachsen,<br />
die selbstbewusst <strong>und</strong> selbstsicher schwierige Situationen zukünftig<br />
kommunikativ bewältigen. Folglich muss das Gender-Mainstreaming der<br />
Elementarpädagogik die <strong>geschlechtergerechte</strong> Vorgehensweise fokussieren<br />
<strong>und</strong> die Gender-Mediation in ihren Methodenkanon aufnehmen.<br />
Was ist Gender-Mediation?<br />
Im Zuge des Gleichheitsprinzips erwarteten <strong>und</strong> erwarten pädagogische<br />
Fachkräfte von <strong>Kinder</strong>n, dass sie sich „gleich“ verhalten, sich folglich ebenfalls<br />
geschlechtsneutral streiten. Doch <strong>Kinder</strong> wie Erwachsene merkten <strong>und</strong><br />
merken sehr schnell, dass sich nicht nur das Denken, Fühlen <strong>und</strong> Handeln<br />
von dem des Konfliktpartners unterscheidet, sondern auch mit dem jeweils<br />
anderen Geschlecht etwas zu tun haben muss. In alltäglichen Auseinandersetzungen<br />
nehmen <strong>Kinder</strong> sehr sensibel wahr, dass einem Streit viele<br />
Ebenen, unterschiedliche Sichtweisen <strong>und</strong> differenzierte individuelle Wahrnehmungsprozesse<br />
immanent sind. Diese Komplexität können sie nicht<br />
kritisch erfassen <strong>und</strong> erst recht nicht eindeutig formulieren.<br />
Seit langem bemüht sich der Elementarbereich um eine angemessene<br />
Konfliktkultur, in der <strong>Kinder</strong> frühzeitig soziale <strong>und</strong> kommunikative Fähigkeiten<br />
erwerben, <strong>und</strong> damit leistet er auch einen Beitrag zur Gewalt- <strong>und</strong><br />
Suchtprävention (s. Kap. 4.2). Doch zur Zeit darf nicht nur wieder unter<br />
geschlechtsbezogenen Aspekten „gestritten“ werden, sondern auch der<br />
Klärungsprozess wird unter geschlechtsrelevanten Sichtweisen durchgeführt<br />
– nicht nur mediativ kreativ (s. Prang 2002). Folglich müssen in der Vorgehensweise<br />
die pädagogischen Fachkräfte für die geschlechtsspezifischen<br />
Aspekte in der Elementarbildung sensibilisiert werden, damit auch die<br />
Bewältigung von Konflikten, also der Mediationsprozess genderrelevant geführt<br />
werden kann. Kurz: es muss wieder erlaubt sein, „männlich“ bzw.<br />
„weiblich“ zu denken, zu fühlen <strong>und</strong> zu handeln. Pädagogische Verantwortung<br />
besteht in der kompetenten Begleitung, um <strong>Kinder</strong>n kommunikative<br />
<strong>und</strong> soziale Kompetenzen zu vermitteln, damit sie ein Leben als<br />
Mann oder Frau verantwortlich, selbstbewusst <strong>und</strong> geschlechtstypisch leben<br />
können. Die Vermittlung dieser Fähigkeiten, <strong>und</strong> dies muss auch an dieser<br />
Stelle nochmals betont werden, sollte bereits im <strong>Kinder</strong>garten erfolgen.