Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

120 Ausblick und Visionen
helfen, präventiv potentielle Konfliktsituationen zu erkennen und zu
verhindern oder aber, die sie stärken, gewaltfreie Konfliktlösungsstrategien
einzuüben und anzuwenden. Ein gewaltfreier Umgang mit Konflikten
sollte zum selbstverständlichen Handwerkzeug jeder ErzieherIn
werden.
3. Bildung und Erziehung findet nicht nur in Kindereinrichtungen statt.
Die Familie als wesentliche Sozialisationsinstanz muss stärker in den
Blick genommen werden. Unbedingt notwendig ist die Offenheit und
Kreativität, die es braucht, um neue Modelle für die Elternarbeit zu
entwickeln.
4. Es muss gelingen, Männer und Frauen zu motivieren, sich der Themen
Geschlechtergerechtigkeit und Gewaltfreiheit anzunehmen. Das heißt,
in der Familienbildung, während der Elternabende, ja schon in der
Schwangerenberatung sollte entsprechend sensibilisiert werden.
Wenn unsere Mädchen und Jungen selbstsicher und gestärkt den Kindergarten
verlassen und in die Grundschulen gehen, kann auch dort eine Veränderung
geschehen. Allerdings ist dabei eine kompetente Begleitung durch
sensibilisierte LehrerInnen und Eltern nötig. Im Grundschulalltag mehr Zeit
einzuräumen für das Gespräch über Konflikte und Vermeidungsmöglichkeiten,
für das Erlernen von Methoden, die helfen, sich auf sich selbst zu
besinnen und für das Anwenden von Entspannungsstrategien sowie eine
entsprechende Verankerung im Lehrplan - das wären erste Schritte. In der
Grundschule kann es gelingen, Mädchen und Jungen so zu stärken, dass sie
selbstbewusst in die weiteren Schulformen wechseln und Streitschlichter-
Innenkenntnisse nur noch vertieft und erweitert werden müssen.
Wir hoffen darauf, dass es wieder möglich ist, dass Mädchen und Jungen
ohne Angst in die Schule gehen, dass Toleranz und Akzeptanz anderen
gegenüber selbstverständlich ist und dass es Mädchen und Jungen gelingt,
Vielfalt zu leben.