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Downloads - Kompetenzzentrum geschlechtergerechte Kinder- und ...

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KLIK - Ein Trainingsprogramm zur Konfliktbewältigung für <strong>Kinder</strong> 51<br />

3. Förderung des Konfliktverständnisses<br />

3.1. Theoretische Gr<strong>und</strong>lagen<br />

Ein besonderes Anliegen bei der Konzeption von KLIK bestand darin,<br />

<strong>Kinder</strong>n ein tiefer gehendes Verständnis darüber zu vermitteln, was Konflikte<br />

überhaupt sind <strong>und</strong> wie sie kognitiv entstehen. Bei der Durchsicht verschiedener<br />

deutsch- <strong>und</strong> englischsprachiger Trainings für <strong>Kinder</strong> im Vorschul-<br />

<strong>und</strong> Gr<strong>und</strong>schulalter zeigte sich, dass dies oftmals darüber erfolgt,<br />

dass <strong>Kinder</strong>n spezifische Alltagskonflikte vorgegeben werden. Im Nachhinein<br />

wird dann die Entstehung dieser Konflikte sowie Lösungsmöglichkeiten<br />

thematisiert. KLIK geht hierbei den umgekehrten Weg.<br />

Zunächst wird darauf Wert gelegt, dass die <strong>Kinder</strong> das allgemeine Prinzip<br />

der Entstehung eines Konfliktes verstehen <strong>und</strong> dies dann auf eigene erlebte<br />

Situationen im <strong>Kinder</strong>garten anwenden lernen. Wir halten diesen Unterschied<br />

für sehr bedeutsam. Im ersten Fall besteht die Gefahr, dass <strong>Kinder</strong><br />

sich vermehrt an den Vorstellungen von Erwachsenen orientieren <strong>und</strong> zu<br />

wenig dazu angeregt werden, aus dem eigenen prinzipiellen Konfliktverständnis<br />

heraus Konflikte zu verstehen. Die Besprechung verschiedener<br />

von Erwachsenen vorstrukturierten Konfliktsituationen kann zudem dazu<br />

führen, dass die <strong>Kinder</strong> das Erlernte zu wenig generalisieren <strong>und</strong> auf ähnliche<br />

oder nicht besprochene Situationen wenig bzw. gar nicht anwenden.<br />

Im Unterschied hierzu lernen <strong>Kinder</strong> bei KLIK, die Gr<strong>und</strong>lage eines Konfliktes<br />

anhand einer einfachen Symbolik zu verstehen <strong>und</strong> diese am Beispiel<br />

eigener erlebter Konflikte konkret nachzuvollziehen. Theoretisch orientiert<br />

sich die Erarbeitung dieser Symbolik an den Bef<strong>und</strong>en der Theory-of-Mind<br />

Forschung (Perner, 1991). So beginnen <strong>Kinder</strong> mit 3 Jahren zu verstehen,<br />

dass Personen unterschiedliche Wünsche haben, die zu unterschiedlichen<br />

Gefühlen, Vorlieben <strong>und</strong> Handlungen führen. Für das Verständnis von Konflikten<br />

kann gerade dieses Verständnis der Funktion von Wünschen gezielt<br />

herangezogen werden.<br />

3.2. Praktische Umsetzung<br />

In einem ersten Schritt vermitteln wir den <strong>Kinder</strong>n in der 9. Sitzung, dass es<br />

Wünsche gibt, die man anfassen kann <strong>und</strong> Wünsche, die man nicht anfassen<br />

kann (z.B. der Wunsch, dass sich ein/e Fre<strong>und</strong>/in so oder so verhält). Dies<br />

ist wichtig, da insbesondere jüngere <strong>Kinder</strong> bei ihren Wünschen schnell an<br />

materielle Dinge denken. Als Symbol für ihre Wünsche werden gemeinsam<br />

mit den <strong>Kinder</strong>n Wunschwolken aufgezeichnet. In einem zweiten Schritt<br />

verdeutlichen wir, dass erfüllte Wünsche zu angenehmen Gefühlen <strong>und</strong> unerfüllte<br />

Wünsche zu unangenehmen Gefühlen führen. Schließlich wird dieses<br />

Verständnis mit der Entstehung von Konflikten gekoppelt. So wird den

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