15. MainzerMedienDisput vom 25. November 2010.pdf - Talk-Republik
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wenn ich jetzt eine Geschichte schreibe und genügend Infos habe, dann ist der eine<br />
Informant nicht verdächtig, weil ich die Informationen von einem zweiten erhalten<br />
haben könnte, selbst wenn die Behörden das prüften.<br />
Wenn ich eine sensible Geschichte schreibe, wie zum Beispiel über Nuklearwaffen<br />
in Pakistan und wie Amerika damit umgeht, macht das die Regierung verrückt. Also<br />
prüfen sie mögliche Informanten und finden heraus: Der hat es gewusst, aber er<br />
hat etwas anderes nicht gewusst, was der Hersh geschrieben hat. Also folgern sie,<br />
er kann nicht die Quelle sein. Wenn du drei oder vier verschiedenen Informanten<br />
hast, die dir Geheimnisse verraten und du alle diese Informationen im Text verwendest,<br />
ohne die Namen der Quellen zu nennen, verwirrst du die Verfolger. Sie können<br />
nicht herausfinden, wer es dir letztlich gesteckt hat.<br />
Aber sie suchen. So etwas ist nie öffentlich, aber den meisten Ärger hatte ich, als<br />
Bush Präsident und Cheney Vize-Präsident waren. Sie haben nachgeforscht, wer<br />
mit mir gesprochen hat und sie haben bestimmte Leute bestraft. Dabei haben sie<br />
aber immer die falsche Person erwischt, immer!<br />
Wenn Sie die vergangenen Berufsjahre Revue passieren lassen: welche<br />
Personen sind die besten Quellen sind? Sind es die Leute in der dritten Reihe?<br />
Es gibt immer einen General, der zwei Sterne hat und gerne drei oder vier hätte, aber<br />
er wird mit zwei Sternen pensioniert. Der ist gut. Wenn er pensioniert wird, gib ihm<br />
einen Monat Langeweile und dann sprich mit ihm. Er wird Informationen haben. In<br />
Konzernen gibt es immer jemanden, der einen wichtigen Job will und ihn an einen<br />
Konkurrenten verliert. Er wird dir erzählen, warum der andere ein Ekel ist und den<br />
Job trotzdem bekommen hat. Das ist keine schöne Aufgabe, aber da ist immer<br />
einer, der gerade das Unternehmen verlassen hat oder gefeuert wurde. Es gibt<br />
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