Äußere Anwendung
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Wir können auf den ersten Blick mehrere Teile<br />
unterscheiden, eine Gliederung erkennen. Zunächst<br />
bildet offensichtlich der Schädel eine Einheit. Er ruht in<br />
sphärischer Gestalt (kugelähnlich) über dem in die<br />
Schwerkraft eingefügten strahligen Skelett<br />
(Achsenskelett). Betrachten wir die<br />
Bildungsgesetzmäßigkeit des Schädels. Wir finden nur<br />
ein einziges Gelenk – das Kiefergelenk. Alle anderen<br />
Knochen, die gemeinsam den Schädel bilden, sind fest<br />
miteinander verbunden (Vernähung, Verzapfung,<br />
Verwachsung). Diese Verbindung ist sehr stabil. Selbst<br />
archäologische Funde von Schädeln zeigen diesen oft<br />
erstaunlich fest gefügt. Interessant ist in diesem<br />
Zusammenhang auch die Verknöcherung des Schädels.<br />
Die Schädelknochen verknöchern überwiegend durch direkte Umwandlung<br />
von Bindegewebe in Knochen. Bildlich gesprochen, mineralisiert das<br />
Bindegewebe. Auch der durch den Schädel repräsentierte Skeletttyp ist<br />
auffällig. Der Schädel repräsentiert den Typus eines Außenskelettes und<br />
damit einen entwicklungsgeschichtlich sehr alten Bautypus (Organe<br />
innerhalb der Knochenhülle).<br />
Ganz anders ist eine Gliedmaße konzipiert. Die Anzahl der gestaltenden<br />
Teile (Knochen) ist bei Schädel und Gliedmaßen sehr ähnlich. Ein Schädel<br />
besteht aus 28 Knochen, ein Bein aus ungefähr 30, doch sind die Knochen<br />
des Beines über Bänder „locker“ aneinandergefügt. Eine Vielzahl an<br />
Gelenken ermöglicht eine hohe Variabilität der Gliedmaße. Ruht der<br />
Schädel über dem Körper, so ergreift die Gliedmaße aktiv den Raum.<br />
Bewegung ist ihr Bildungsprinzip – Ruhe, Verknöcherung das<br />
Bildungsprinzip des Schädels. Auch die Verknöcherung der Gliedmaße ist<br />
eine völlig andere, sie erfolgt peri- bzw. enchondral. Eine vorbestehende<br />
Knorpelform wird durch die Einsprossung von Blutgefäßen wieder<br />
aufgelöst und erst dann knöchern durchsetzt. Gelenke bilden sich durch<br />
<strong>Äußere</strong> <strong>Anwendung</strong>en in der Anthroposophischen Medizin<br />
Dagmar Kellner, Uli Schreiner<br />
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