Äußere Anwendung
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unserem Gefühlsleben. Es ist zutiefst menschlich, in seinem Gefühlsleben<br />
ständig die Mitte suchen zu müssen. Es ist die gleiche Bewegungsgeste<br />
wie die räumliche Bewegung des Brustkorbes. Ständiges Schwanken um<br />
eine Mittellage – zwischen Ein- und Ausatmung, zwischen Systole und<br />
Diastole. Wir erleben ein Gefühl, sagen wir Angst. Wir bemühen uns<br />
rechtzeitig einen Termin einzuhalten, es regnet, noch fünf Kilometer mit<br />
dem Auto zurückzulegen. Wir versuchen, trotz der nassen Fahrbahn<br />
unsere Fahrgeschwindigkeit dem Termin und nicht den<br />
Wetterbedingungen anzupassen. Der Wagen schleudert, wir halten den<br />
Atem an. Unsere Herzschlag und Blutdruck steigt rasch höher und höher.<br />
Der Wagen bekommt wieder Bodenhaftung, die Gefahr ist gebannt. Wir<br />
atmen wieder tief durch und unser Pulsschlag und Blutdruck sinkt. Die<br />
Emotionen schreiben sich in die Organe unserer Mitte, unseres<br />
Brustkorbes und drücken sich durch die Modifikation rhythmischer<br />
Phänomene (Atmung und Zirkulation) aus.<br />
Am menschlichen Skelett können wir – skizzenhaft ausgeführt – erkennen,<br />
was wir in der anthroposophischen Terminologie die „Dreigliederung“<br />
nennen. Der Mensch ist gegliedert in Nerven-Sinnes-System (Kopfpol,<br />
Konzentration von Sinnesorganen, waches Bewusstsein), Rhythmisches<br />
System (Brust, Zirkulation und Atmung, Gefühlsleben, traumhaftes<br />
Bewusstsein) und Stoffwechsel-Gliedmaßen-System (Bauch und<br />
Gliedmaßen-Pol, Stoffwechsel – Verdauung - im eigentlichen Sinne,<br />
physische Bewegung, Schlafbewusstsein).<br />
<strong>Äußere</strong> <strong>Anwendung</strong>en in der Anthroposophischen Medizin<br />
Dagmar Kellner, Uli Schreiner<br />
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