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Deutsch (10.2 MB) - Nagra

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- 97- NAGRA NTB 94-09<br />

7.5 Bohrvorgang<br />

7.5.1 Bohrlochabschnitt von 2.7 - 166.7 m<br />

7.5.1.1 Kernen<br />

Die Bohrarbeiten wurden am 2. September 1991 mit einem Kernrohr und druckluftbetriebenem<br />

Im-Loch-Hammer begonnen. Bei diesem Verfahren muss ständig eine<br />

Verrohrung zur Stabilisierung des Bohrloches nachgeführt werden, da eine Bohrspülung<br />

mit Stützwirkung auf die Bohrlochwand fehlt. Die übliche Vorgehensweise,<br />

abwechselnd Kernen und Hilfsverrohrung nachziehen, wurde durch einzelne Blöcke<br />

behindert, sodass die Hilfsverrohrung nicht kontinuierlich nachgeführt werden konnte.<br />

Mehrfach wurde der Einbau von Meisselgarnituren und zum Teil Ziehen der 190 mm<br />

und 229 mm Hilfsverrohrungen erforderlich, um diese Blöcke dann mit Rollenmeisseln<br />

aufzubohren. Dazu musste jeweils die Bohrung wieder mit Spülung gefüllt und nachher<br />

zum Kernen wieder ausgeblasen werden.<br />

In dem aus Gehängeschutt, Moränen und Seebodenablagerungen bestehenden<br />

Lockermaterial traten durch diese wechselnden Bohrlochbedingungen erhebliche<br />

Probleme mit Nachfall auf, verstärkt durch deutliche Wasserzuflüsse. Dies führte dazu,<br />

dass man ab 31.1 m (KM 23) versuchte, mit Seilkernrohr weiterzuarbeiten, eingesetzt<br />

wurde der Typ SK6L. Hohe Kernverluste machten jedoch den erneuten Versuch des<br />

Hammer-Kernens ab 32.2 m (KM 25) notwendig. Aufgrund des instabilen Bohrlochs,<br />

nur Nachfall im Kernrohr, musste ab 39.0 m (KM 29) dann doch mit Seilkernrohr<br />

weitergearbeitet werden.<br />

Weiterhin starke Schwierigkeiten durch Nachfall und Spülungsverluste, aber auch<br />

Wasserzulauf, sowie schlechte Kerngewinne erforderten bei 52.4 m (KM 39) Sanierungsmassnahmen,<br />

d.h. das Tiefersetzen der Hilfsverrohrungen.<br />

Erst nach mehreren Versuchen - letztendlich durch Erweitern des Bohrlochs mit einem<br />

12 1/4" (311 mm) Hole-Opener bis 25 m - konnten die 229 mm Hilfsverrohrung von<br />

14.9 bis 24.0 m und die 190 mm Hilfsverrohrung von 35.0 m bis 52.0 m zur Sicherung<br />

des Bohrlochs tiefer eingebaut werden.<br />

Erneut wurde mit Einfachkernrohr und Im-Loch-Hammer weitergekernt, da hiermit der<br />

Kerngewinn deutlich besser als mit Seilkernrohr war. Bei 63.2 m (KM 47) wurde jedoch<br />

aus technischen Gründen wieder auf das Seilkernrohr umgestellt, denn das ständig<br />

zufliessende Wasser erzeugte in dieser Teufe einen so hohen hydrostatischen<br />

Gegendruck, dass der Hammer nicht mehr genügend Leistung entwickelte. Nachdem<br />

die 190 mm Hilfsverrohrung bis auf 63.0 m nachgedreht worden war und damit durch<br />

den Gehängeschutt bis in den Top Rutschmasse reichte, führten zu hohe Kernverluste<br />

beim Seilkernen dazu, dass ab 71.6 m trotzdem erneut versucht wurde, mit dem<br />

Hammer weiterzukernen. Dabei trat nach dem zweiten Kernmarsch bei 73.5 m (KM<br />

56) ein Bruch im Übergang vom Hammer zum Kernrohr auf und das Kernrohr verblieb<br />

im Bohrloch.<br />

Erst mit dem 5. Fangversuch konnte das Kernrohr geborgen werden, 0.2 m Teufe<br />

waren bei Fangversuchen mit Überwaschrohren zusätzlich erbohrt worden.

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