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Deutsch (10.2 MB) - Nagra

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- 119 - NAGRA NTB 94-09<br />

benötigten Volumens, und so hätten mit dieser "Reserve" auch Verluste bis ca. 15 m 3<br />

während der Zementation ausglichen werden können. Noch grössere Verluste standen<br />

nicht zu erwarten beziehungsweise wären mit einfachen Mitteln sowieso nicht mehr zu<br />

kontrollieren gewesen.<br />

Die Zementation erfolgte mit 5 m 3 Wasser als Spacer, 21 m 3 Zementbrühe (SG<br />

1.83 kg/I) und 2 m 3 Wasser als Nachpumpvolumen bei normalem Druckverlauf ohne<br />

erkennbare Zirkulationsverluste. Die Zementbrühe wurde beim Zementieren kontinuierlich<br />

im Premixtank vorgemischt und verpumpt, bis die Mischzone zutage trat. Dann<br />

wurden das Anmischen gestoppt und der Restinhalt aus dem Premixtank sowie das<br />

Wasser noch nachgepumpt, sodass nach der Mischzone ca. 2 m 3 Zementbrühe als<br />

Überschuss zutage traten.<br />

Als etwa 1 h nach Zementationsende das Standrohr über der Kellersohle geöffnet<br />

wurde, stellte man fest, dass der Zementspiegel unter das Kellersohlenniveau abgefallen<br />

war. Dies ist jedoch als Setzungseffekt durchaus normal.<br />

Bei Vorbereitungen für die Verflanschungsarbeiten wurde einen Tag später der Gaszutritt<br />

durch eine Verpuffung festgestellt. Die Sanierungsarbeiten, welche 3 Perforationen,<br />

5 Nachzementationen und mehrere CET/CBL-Messungen umfassten, dauerten<br />

vom 29. Juni bis zum 17. Juli 1992. (Kapitel 8.10.1)<br />

Als wesentliche Ursache für den Gasdurchbruch sind die lange Versteifungszeit, starkes<br />

Sedimentationsverhalten und ein zu hoher Freiwassergehalt (während des Abbindens<br />

freigesetzter Wasseranteil) des verwendeten PCHS-Sulfacem-Zements zu<br />

vermuten. In der Zeitspanne, in der der Zement anfängt zu vergelen und abzubinden,<br />

wird der hydrostatische Druck der Zementsäule durch diese Versteifung bis auf Null<br />

reduziert. Ist die Zeitspanne zwischen einsetzendem Versteifen und komplettem<br />

Abbinden zu lang, haben Formationsfluide (Wasser, Gas) aufgrund ihres jetzt nicht<br />

kompensierten Formationsdruckes die Möglichkeit, sich Wegsamkeiten durch den sich<br />

bildenden Zementstein zu schaffen, insbesondere dann, wenn durch Freiwasserbildung<br />

und Sedimentation die Zementschlämme inhomogen geworden ist.<br />

In diesem Fall trafen<br />

• zementspezifische Eigenschaften<br />

• relativ starke Gasführung trotz geringer Teufe<br />

• geringe Gebirgstemperatur aufgrund der geringen Teufe und damit<br />

• langsames Abbinden des Zements<br />

so ungünstig zusammen, dass sich das Gas Wegsamkeiten bis zutage schaffen<br />

konnte.<br />

Die Rohrliste und der Zementationsbericht sind in den Beilagen 8.4 und 8.5 aufgeführt.<br />

8.6.3 7" Verrohrung<br />

Die 7" Verrohrung wurde bei 1151.2 m abgesetzt. Neben dem üblichen Zementierequipment<br />

wie Zentrierung, Anschlag und Rohrschuh ist eine Packerstufe in den<br />

Rohrstrang eingebaut. Beim Betätigen einer solchen Packerstufe wird zuerst ein

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