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Deutsch (10.2 MB) - Nagra

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- 25- NAGRA NTB 94-09<br />

3.7 Zementationen<br />

Alle permanenten Verrohrungen wurden nach ihrem Einbau im Bohrloch einzementiert.<br />

Die Zementationen mussten z.T. als Zweistufen-Zementation ausgeführt werden, um<br />

für die Langzeitbeobachtung spezielle Erfordernisse zu erfüllen. Ausgehend von den<br />

früheren <strong>Nagra</strong>-Bohrungen wurde auch hier weitgehend PCHS Sulfacem-Zement<br />

eingesetzt. Nachdem jedoch die 9 5/8 11<br />

Rohrzementation der SB2 erhebliche Mängel<br />

auswies, die u.a. zementbedingt entstanden waren, wurden in den weiteren Zementationen<br />

mehrfach spezielle Tiefbohrzementmischungen eingesetzt, die in den Kontrollmessungen<br />

bessere Zementationsqalitäten zeigten.<br />

3.8 Bohrspülungen<br />

Wie schon bei früheren <strong>Nagra</strong>-Bohrungen bestand auch hier der Konflikt zwischen<br />

Bohrtechnik und Wissenschaft über die einzusetzende Bohrspülung. Aus wissenschaftlichen<br />

Gründen sollte möglichst mit klarem Wasser gebohrt werden, um die<br />

hydrochemischen Eigenschaften der Formationswässer so wenig wie möglich zu<br />

verändern. Gleichzeitig sollte verhindert werden, dass durch einen Filterkuchen auf der<br />

Bohrlochwand die Formationspermeabilität irreversibel reduziert würde.<br />

Die bohrtechnischen Aufgaben einer Spülung wie<br />

• Austrag des erbohrten Gesteins<br />

• Kühlung des Bohrwerkzeugs<br />

• Reduzierung von Reibung zwischen Bohrgestänge und Bohrloch<br />

• Stützung der Bohrlochwand - Aufbau eines Filterkuchens zur Verringerung der<br />

Wasserabgabe<br />

• wichtiges Element zur Kontrolle von Zuflüssen<br />

lassen sich mit Wasser jedoch nur in sehr begrenztem Umfang bzw. nicht erreichen.<br />

Insbesondere die aus den Oberbauenstock-Bohrungen gewonnenen Erfahrungen<br />

liessen erwarten, dass der Valanginienmergel hydratisierbare Tonanteile enthält, die<br />

durch Wasseraufnahme sehr schnell instabil werden. Als Bohrspülung wurde daher<br />

grundsätzlich eine Tonsüsswasser- Spülung eingesetzt, in drei kurzen Abschnitten<br />

wurde jedoch auch mit Klarwasser gebohrt.<br />

Die Spülungsüberwachung und -konditionierung wurde jeweils durch Servicefirmen<br />

ausgeführt.<br />

Der Spülung wurden z.T. mehrere Tracer zugesetzt, um bei der Wasserprobennahme<br />

während Pumpversuchen den darin enthaltenen Spülungsanteil abschätzen zu<br />

können.<br />

3.8.1 Ton-Süsswasser-Spülung<br />

Die verwendete Ton-Süsswasser-Spülung wurde möglichst nur mit Bentonit und<br />

Zugabe von Polymeren bzw. Zellulosederivaten angemischt und in ihren rheologischen<br />

Eigenschaften auf die Bohrlochbedingungen (Kernen, Erweitern) eingestellt.

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