Deutsch (10.2 MB) - Nagra
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- 149 - NAGRA NTB 94-09<br />
10 SONDIERBOHRUNG SB4a/s (schräges Bohrloch)<br />
10.1 Einleitung<br />
Das Umsetzen des Bohrgerätes und der Austausch des Vertikal- gegen den Schrägbohrmast<br />
erfolgte unmittelbar nach dem Abschluss der Ausbauarbeiten am vertikalen<br />
Bohrloch. Alle anderen Bohrplatzinstallationen konnten praktisch unverändert bleiben.<br />
Aufgrund der besonderen Situation, mit 45° Neigung in Hangschutt und Rutschmasse<br />
bohren zu müssen, wurde hier auf das Tubex-Bohrverfahren zurückgegriffen, anfangs<br />
war es nur für den ersten Abschnitt geplant. Später wurde es aber auch für den zweiten<br />
Verrohrungsabschnitt erforderlich.<br />
Die Schwierigkeiten beim Erbohren der Basis der Rutschmasse waren auch hier<br />
wieder zu erwarten. Die ursprüngliche Planung, nach Einbau der ersten Verrohrung<br />
(im Top der Rutschmasse) bis in den anstehenden Fels zu kernen und die Strecke<br />
anschliessend für den Rohreinbau zu erweitern, wurde vor Bohrbeginn geändert.<br />
Die wissenschaftlichen Untersuchungen im Bereich der Rutschmasse liess man entfallen,<br />
um die Bohrung möglichst schnell und unter bohrtechnisch optimierten Parametern<br />
bis in den Fels mit Rollenmeissel bohren und verrohren zu können, unter Einsatz<br />
einer entsprechend beschwerten Spülung. Die hier angetroffenen Verhältnisse, gleiche<br />
artesische Druckhöhe bei geringerer vertikaler Teufe und fünffache Zulaufrate bereiteten<br />
jedoch sehr grosse Schwierigkeiten. Mit dem Tubex-Verfahren konnte jedoch<br />
erfolgreich weitergearbeitet und die Bohrung bis in den anstehenden Fels verrohrt<br />
werden.<br />
Die weiteren Bohrarbeiten verliefen störungsfrei, die Richtungsstabilität der Bohrung<br />
erforderte nur einmal ein Umstabilisieren zur Neigungskorrektur.<br />
Aufgrund ihrer Lage wurde in dieser Bohrung erstmalig eine abschliessende<br />
Bohrungsversiegelung nach den Kriterien einer minimalen Nuklidfreisetzung aus einem<br />
potentiellen Endlagergebiet bzw. einer Endlagerzone realisiert.<br />
Die intensiven Planungs- und Konzeptionsarbeiten sowie die diesbezügliche behördliche<br />
Prüfung (Hauptabteilung für die Sicherheit der Kernanlagen HSK) verliefen parallel<br />
zur Vorbereitung und dem Abteufen der Bohrung, sodass bereits einen Tag nach der<br />
behördlichen Bewilligung die Ausführungsarbeiten zur Versiegelung begonnen werden<br />
konnten<br />
<strong>10.2</strong> Geologisches Profil und Verrohrungschema<br />
Aufgrund der Hanglage und Neigung wurde das geologische Profil der vertikalen<br />
Bohrung teufenmässig angepasst (Tabelle 41).