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Deutsch (10.2 MB) - Nagra

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NAGRA NTB 94-09 - 156 -<br />

In rund 14 h gelang es, die Garnitur mit extremen Drehmomenten, Überlast und nur<br />

teilweise möglicher Zirkulation (ab 110m volle Zirkulation) bis in den Rohrschuh rückwärts<br />

freizubohren. Die bohrtechnischen Anzeichen, Bohrfortschritt und Art des<br />

Festwerdens, deuteten noch nicht darauf hin, dass schon der anstehende Fels erreicht<br />

war.<br />

Da unter diesen Bedingungen ein Erreichen der Felsoberfläche und ein erfolgreicher<br />

Rohreinbau ausgeschlossen waren, musste als Ausweichlösung wieder auf das<br />

Tubex-System zurückgegriffen werden, in diesem Fall auf die Grösse 190 mit 219 mm<br />

Verrohrung und 237 mm Bohrdurchmesser.<br />

Nach leichten Verzögerungen beim Antransport des Tubex-Equipments wurden die<br />

ersten Rohre bis 84 m eingebaut und der Hammer am 5 1/2" Seilkerngestänge eingefahren.<br />

Es bestand die Gefahr, dass sich der Ringraum Bohrloch I 219 mm Rohre bzw.<br />

zwischen beiden Verrohrungen zusetzen könnte, und sich dann der gesamte Zulauf<br />

innerhalb der 219 mm Rohre hochdrücken würde. Ein Anschweissen des nächsten<br />

Rohres wäre dann unmöglich gewesen. Man liess daher drei Paar Zapfen- und<br />

Muffenvorschweissverbinder anfertigen und bestückte damit die nächsten drei Tubex­<br />

Rohrverbindungen, um auch unter Zulaufbedingungen nachsetzen und die kritische<br />

Zone so abdecken zu können.<br />

Mit einigen Anfangsschwierigkeiten beim Durchörtern der bereits mit der Meisselgarnitur<br />

gebohrten Strecke konnte die Bohrung dann in zwei Tagen (59.9 und 34.0 m/d) bis<br />

178.3 m vertieft werden. Während auf den ersten Metern noch grosse Mengen an<br />

schlammigem, tonigen Material in dem durch die Druckluftspülung mitgeförderten<br />

Wasser vorhanden waren, traten ab ca. 130 m nur noch klares Wasser und splitförmige<br />

Mergelcuttings zutage, Anzeichen dafür, dass der anstehende Fels erreicht war.<br />

Nach wie vor hatte die Bohrung eine Schüttung von ca. 400 Ilmin.<br />

Ein Gammy-Ray-Log bestätigte die Vermutung, dass man ab ca. 130 m sicher im<br />

anstehenden Fels gebohrt hatte. Die Auswertung der später noch gefahrenen<br />

geophysikalischen Logs lies jedoch nur den Schluss zu, dass die Felsoberfläche<br />

bereits bei ca. 115 m liegen muss.<br />

Mit Injektionspacker am 2 3/8 11<br />

Tubing erfolgte anschliessend die Zementation der<br />

Rohre mit 1.7 m3 Brühe (bei max. 20 bar Pumpendruck), entsprechend mehr als 60 m<br />

Steighöhe im Ringraum. Nach der Zementerhärtung und Ausbau des Packers war kein<br />

Zulauf innerhalb der Rohre festzustellen, der Ringraum lief jedoch unverändert. Mit<br />

einem speziellen Zementierkopf, der auf die 273 mm Rohre geschraubt wurde, konnten<br />

überkopf in einem zweiten Versuch 1.8 m3 mit max. 18 bar in den Ringraum injiziert<br />

werden.<br />

Nach der Zementerhärtung wurde der Zementierkopf abgenommen, mit ca. 0.1 /Imin<br />

produzierte der Ringraum noch. Der Ringraum wurde mit einer Manschette<br />

verschweisst und ein Manometeranschluss angebracht. Der Druckaufbau innerhalb<br />

von 5 h betrug 7 bar, aufgrund der geringen Rate wurde der Zulauf erst später abgedichtet.<br />

Der Zement im Rohrschuhbereich wurde mit einem 7 5/8 11<br />

Rollenmeissel von 174.2 m<br />

bis 178.0 m aufgebohrt. Anschliessend baute man eine Fräse ein, mit der der restliche<br />

Zement gebohrt, der Tubex-Rohrschuh aufgefräst und bauartbedingt dabei das Bohrloch<br />

bis auf 178.9 m vertieft wurde. Der Einbau der 7 11<br />

Hilfsverrohrung und die Montage<br />

der Preventeranlage beendeten diesen Bohrabschnitt.

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