KHS Competence 01.2013, deutsch
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competence <strong>01.2013</strong> 74/75<br />
Gutes Image. Gutes Gewissen. Gute Rendite. / Ganzheitlich nachhaltig<br />
handelnde Unternehmen erhöhen Effizienz und Ertrag. Denn wer<br />
solche Maximen zum Geschäftsprinzip erhebt, bindet Kunden, begeistert<br />
Mitarbeiter, übernimmt aktiv Verantwortung und schützt die Umwelt.<br />
Die Konsequenz daraus: Nachhaltigkeit gehört zum Tagesgeschäft.<br />
Ein Blick in die Praxis.<br />
Nachhaltigkeit. Was heißt das eigentlich? In vielen Unternehmen<br />
steht der Begriff offensichtlich für eine etwas<br />
aufgepeppte Form von Umweltschutz sowie soziales Engagement.<br />
So verleiht man Produkten einen grünen Touch, installiert<br />
in Büros energiefreundliche Leuchten und versieht Toiletten<br />
mit wassersparenden Spülsystemen. Das Sponsoring<br />
eines örtlichen Sportvereins oder einer sozialen Organisation<br />
gehört ebenfalls häufig dazu. Alles lobenswerte Aktivitäten.<br />
»Der Gedanke der Nachhaltigkeit<br />
verankert sich immer tiefer<br />
in den Köpfen der Menschen.«<br />
»Doch Nachhaltigkeit ist viel mehr und für Unternehmen nahezu<br />
überlebenswichtig«, sagt einer, der es wissen muss. Stefan<br />
Schulz-Hermann, Initiator des Deutschen Nachhaltigkeitspreises,<br />
sieht es so: »Nachhaltigkeit ist Tagesgeschäft: real,<br />
anstrengend, alle Prozesse und Abteilungen betreffend.« Es<br />
reiche längst nicht mehr, ökologische Standards zu erfüllen.<br />
Zum nachhaltigen Handeln gehöre es heute, dauerhaft Verantwortung<br />
zu übernehmen und das Zusammenspiel von<br />
Ökologie, Ökonomie und sozialem Engagement unternehmensübergreifend<br />
zu fördern. Und das überzeugend.<br />
Denn die Gesellschaft ist allgemein kritischer geworden und<br />
verlässt sich nicht mehr allein auf Werbeaussagen. »Heute<br />
gibt es eine verbreitete Einstellung, die vor allem nach ordentlichen<br />
Materialien sowie einwandfreien Arbeits- und Produktionsbedingungen<br />
fragt«, betont Dagmar Fritz-Kramer,<br />
Geschäftsführerin des Holzhausherstellers Baufritz aus dem<br />
bayerischen Erkheim. Ulf D. Posé, einer der führenden <strong>deutsch</strong>en<br />
Ethikexperten, weiß Positives zu berichten: »Der Gedanke<br />
der Nachhaltigkeit verankert sich immer tiefer in den<br />
Köpfen der Menschen. Das gilt für sämtliche Stakeholder, also<br />
Kunden, Anteilseigner, Öffentlichkeit, Investoren und Mitarbeiter.«<br />
Alle wollen wissen, wie ernst ein Unternehmen das<br />
Thema Nachhaltigkeit wirklich nimmt, bevor sie ihm restlos<br />
vertrauen.<br />
Edelschokoladen-Hersteller schafft am<br />
Amazonas eine Win-win-Situation<br />
Wie die erforderliche Überzeugungsarbeit aussehen kann,<br />
beweist zum Beispiel der Edelschokoladen-Hersteller Hachez<br />
aus Bremen. Das Unternehmen beschränkt sich nicht allein<br />
darauf, die einzigartige Qualität einer neuen Naturschokolade<br />
aus Wildkakaobohnen zu preisen. Hachez vermittelt<br />
der Öffentlichkeit zugleich, dass auch die Sammler der Edelbohnen<br />
in der Amazonasregion vom neuen Schokohighlight<br />
profitieren. Ihnen stellte Hasso G. Nauck, bis Anfang 2013 Geschäftsführer<br />
des Unternehmens, moderne Anlagen zur Kakaoverarbeitung<br />
zur Verfügung, und das Unternehmen garantiert<br />
Abnahmemengen. Nauck: »Wir haben damit für uns eine<br />
Win-win-Situation geschaffen.« Hachez engagiert sich für den<br />
Regenwald und kann gleichzeitig ein außergewöhnliches Produkt<br />
präsentieren.