bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV

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Das sollten Sie wissen
Stimmen, wonach die Prüfer künftig
nicht mehr die Qualität der Planung und
Dokumentation prüfen würden, sondern
die fachliche Qualifikation der Mitarbeiter
nachgewiesen werden müsste, erscheinen
voreilig. Hier sollte die Chance
genutzt werden, dass künftig die Fachlichkeit
der verantwortlichen Mitarbeiter
im Zweifelsfalle den Ausschlag gibt und
eben nicht alleine die Dokumentation.
Wichtig in diesem Zusammenhang ist,
dass abweichende fachliche Beurteilungen
durch externe Prüfer und interne
Mitarbeiter künftig in den Prüfbericht
einfließen.
Bis hin zum Bundessozialgericht zog sich
die Diskussion um eine vorgebliche Bevormundung
der Pflegefachkräfte durch
die Vorgaben der PTVs. Auch wenn diese
Sichtweise nicht unbedingt ein praktisches
Problem darstellte, sorgt die jetzt
erfolgte Klarstellung, wonach Kriterien
ebenfalls als vollständig erfüllt zu bewerten
sind, wenn alternative fachlich
gleichwertige Lösungen gefunden wurden,
für Klarheit. Dies gilt auch, wenn
bekräftigt wird, dass von der Einrichtung
nicht beeinflussbare Faktoren natürlich
keine Auswirkungen auf die Bewertung
haben können. Die Pflegeheime können
nur Verantwortung für das übernehmen,
was sie auch direkt beeinflussen können.
Nur am Rande sei erwähnt, dass die ab
Januar 2014 vorgesehene zusätzliche
Veröffentlichung zur ärztlichen Versorgung
im Pflegeheim ein leider schlechtes
Beispiel dafür ist, wie Pflegeheime
öffentlich verantwortlich gemacht werden
für Inhalte, die sie nur begrenzt beeinflussen
und steuern können.
Zeitplan
Die genaue Textfassung der kommenden
PTVs wird nach der Freigabe durch den
Vorsitzenden veröffentlicht. Die Änderungen
werden wirksam zum 1.1.2014.
Bis dahin sind einerseits die Änderungen
in der Qualitätsprüfrichtlinie (QPR)
vorzunehmen, andererseits sind über
die Schulung der Gutachter und die Anpassung
der EDV Voraussetzungen zu
schaffen. Auch den Pflegeheimen bleibt
ausreichend Zeit, sich im Detail mit den
Anforderungen vertraut zu machen. Es
wäre wenig hilfreich, hieraus erneut den
Vorwurf an die Mitarbeiter der Pflegeheime
zu konstruieren, sie würden sich auf
die gestellten Anforderungen einstellen.
Genau diese Steuerungswirkung ist ein
gewollter und begründbarer Effekt der
PTVs und verdient Respekt sowohl in der
öffentlichen als auch in der politischen
Diskussion. Einrichtungen werden an der
Erfüllung der Kriterien gemessen und
werden folgerichtig große Aufmerksamkeit
darauf richten, den Anforderungen
auch gerecht zu werden. Hierin wird sie
der bpa nach Kräften unterstützen.
Wird künftig Ergebnisqualität
gemessen?
Eine rasche Einführung der sogenannten
Wingenfeld-Indikatoren zur Messung
von Ergebnisqualität braucht als Grundlage
nicht nur die bis heute fehlende
gesetzliche Öffnung, sondern auch die
Einigung zwischen den Verbänden der
Einrichtungsträger und denen der Kostenträger.
Hierbei deutet der Wunsch
einzelner Vertragspartner nach wissenschaftlicher
Vertiefung bereits an, dass
keine schnelle und einvernehmliche
Vereinbarung erreichbar sein dürfte. Insofern
wird in der PTVs künftig salomonisch
formuliert, dass die Ergebnisse
„derzeit geprüft“ werden. Wer berücksichtigt,
dass selbst nach einer Vereinbarung
auf neue Indikatoren zur Messung
von Ergebnisqualität ein Prozess von
nahezu drei Jahren notwendig wird bis
zur flächendeckenden Einführung mit
vorheriger Schulung, Erhebung und
Auswertung der Daten, wird nüchtern
feststellen, dass es durchaus sinnvoll ist,
sich mittelfristig mit dem heutigen System
der PTVs zu beschäftigen.
Messung der
Ergebnisqualität
Zeitplan