bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
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29<br />
Gewinnung<br />
ausländischer Fachkräfte<br />
Beispiel Bayern: Vorbereitungslehrgang<br />
statt Praktikum im Krankenhaus<br />
Trotz massiven Fachkräftemangels müssen ausländische<br />
Krankenpflegekräfte oft mals lange um ihre Anerkennung<br />
in Deutschland kämpfen. Ein berufsbegleitender Weiterbildungslehrgang<br />
soll hier Abhilfe schaffen und für eine<br />
einheitliche Praxis in Bayern sorgen.<br />
Schon im vergangenen Jahr konnte aufgrund der guten<br />
Zusammenarbeit des <strong>bpa</strong> mit dem Bildungswerk der<br />
Bayerischen Wirtschaft (bbw) ein Vorbereitungslehrgang<br />
für Fachkräfte mit ausländischen Abschlüssen in der<br />
Krankenpflege erfolgreich durchgeführt werden. Nach<br />
einem einheitlichen Konzept wurden die Kursteilnehmer<br />
aus Polen, Tschechien, Kroatien, Slowenien, Bosnien und<br />
Bulgarien auf eine mündliche, schriftliche und praktische<br />
Anerkennungsprüfung vorbereitet. Ein Grund mehr, das<br />
Erfolgsmodell mit zwölf kroatischen Fachkräften ein weiteres<br />
Mal zu starten und damit unter Beweis zu stellen,<br />
dass Mitgliedseinrichtungen des <strong>bpa</strong> sich aktiv um die<br />
Entwicklung und Integration ihrer Mitarbeiter kümmern.<br />
Einrichtungsleiter Klaus Schumm vom Haus der Betreuung<br />
und Pflege in Nürnberg ist überzeugt von diesem<br />
Modell: „Wir stehen voll hinter diesem Lehrgang. Unsere<br />
kroatischen Kolleginnen und Kollegen sollen endlich den<br />
Status erhalten, den sie ohne Zweifel schon lange haben.<br />
Ich verstehe den Lehrgang aber auch als eine kleine Auffrischung<br />
ihrer Kenntnisse in Theorie und Praxis – das<br />
kann nicht schaden. Ein Praktikum im Krankenhaus jedenfalls<br />
ist nicht erforderlich, unsere Mitarbeiter sind voll<br />
ausgebildete Krankenpflegekräfte, die die uns anvertrauten<br />
Bewohner zuverlässig und liebevoll versorgen!“<br />
Der <strong>bpa</strong> wird die Zusammenarbeit mit dem bbw nun flächendeckend<br />
in Bayern ausbauen, so dass alle Mitgliedseinrichtungen<br />
in auch räumlicher Nähe auf dieses Angebot<br />
zurückgreifen können. jg<br />
Studie von<br />
Transparency Deutschland<br />
<strong>bpa</strong>: Die meisten Forderungen<br />
sind schon Realität<br />
Die Antikorruptionsorganisation Transparency International<br />
Deutschland hat im August die Studie „Transparenzmängel,<br />
Betrug und Korruption im Bereich der Pflege und Betreuung“<br />
vorgestellt, die mit sechs zentralen Forderungen an die Pflege<br />
verbunden ist. Der <strong>bpa</strong> stellt fest: Die meisten Punkte sind bereits<br />
erfüllt.<br />
„Transparency International ist eine verdienstvolle Einrichtung,<br />
die Korruption in allen gesellschaftlichen Bereichen aufdeckt<br />
und bekämpft. Wir schätzen die Arbeit der Organisation“, so<br />
<strong>bpa</strong>-Präsident Bernd Meurer. „Umso mehr erstaunt es, dass in<br />
der aktuellen Studie die von den Autoren als Pflegeindustrie<br />
bezeichnete Branche unter Generalverdacht gestellt wird, zumal<br />
die abschließenden Forderungen – die im Übrigen nichts<br />
mit Korruption zu tun haben – bereits überwiegend in die Realität<br />
umgesetzt wurden.“<br />
So würden die sogenannten Transparenzberichte über die Pflegeheime<br />
seit Jahren bundesweit einheitlich veröffentlicht. Des<br />
Weiteren würden die wirtschaftliche Zuverlässigkeit und fachliche<br />
Qualität von Pflegediensten schon jetzt durch regelmäßige<br />
unangemeldete Kontrollen überprüft. In Heimen prüfen<br />
sowohl der Medizinische Dienst der Krankenkassen als auch<br />
die Heimaufsicht, ganz abgesehen von den Kontrollen der Gesundheitsämter<br />
und diversen anderen. Hinsichtlich der geforderten<br />
Mitbestimmungsrechte der Heimbewohner und ihrer<br />
Angehörigen weist Meurer darauf hin, dass diese bereits ausreichend<br />
in den landesgesetzlichen Vorschriften geregelt sind.<br />
Zudem habe jedes Heim einen Heimbeirat.<br />
„Bei allen weiteren Forderungen ist immer zwischen dem<br />
nachvollziehbaren Anspruch und den möglichen negativen<br />
Effekten abzuwägen“, gibt der <strong>bpa</strong>-Präsident zu bedenken.<br />
„Um beispielsweise die Sanktionsmöglichkeiten der Ämter zu<br />
erleichtern, müssten in einem funktionierenden Gefüge weitere<br />
Institutionen zwischengeschaltet werden. Die Folge wäre<br />
eine zunehmende Bürokratisierung.“ svc<br />
Das sollten Sie wissen