18.900 <strong>bpa</strong>.Ausbildungsoffensive 2013 Ausbildungsplätze in der Pflege bieten die Mitglieder des <strong>bpa</strong>.
3Editorial Editorial Liebe Kolleginnen und Kollegen, wir sind kurz vor der Bundestagswahl, aber von einer wirklich heißen Phase ist absolut nichts zu spüren. Die Unterschiede zwischen den deutschen Volksparteien erschienen noch nie so gering wie heute, und Themen wie die Debatte um den möglichen Einsatz von Kampfdrohnen oder der NSA-Abhörskandal beeinflussen die breite Masse der Wähler nicht. Die Menschen in Deutschland haben andere Sorgen. Ihnen stellt sich viel mehr die Frage, ob ihr Arbeitsplatz sicher ist, ihr Erspartes fürs Alter erhalten bleibt, ob sie genügend Rente bekommen werden, um ordentlich zu leben, und ob sie sich in Zukunft Gesundheit und Pflege noch leisten können. Die Antworten der Politiker zu diesen Themen sind nicht klar, sondern ausweichend und unverbindlich. Jetzt nur niemanden verunsichern oder gar bekennen. Das ist der größte Konsens. Vorbei die Zeiten, in denen profilierte und überzeugte Politiker ihre unterschiedlichen Auffassungen und Positionen offen kundtaten. Fakt ist aber, dass die europäische Finanzkrise noch nicht überstanden ist, und wir wirklich alles dafür tun müssen, dass unsere Volkswirtschaft ihre Leistungsfähigkeit behält. Fakt ist, dass in den nächsten zehn Jahren sechs Millionen Arbeitsplätze neu zu besetzten sind. Kein ganz leichtes Unterfangen, angesichts der uns allen bekannten demografischen Entwicklung in unserem Land. Fakt ist aber auch, dass die Leistungsfähigkeit einer Volkswirtschaft und der Menschen, die sie betreiben, unmittelbare Auswirkung auf deren Wohlstand hat. Das muss man heutzutage niemandem mehr erklären. Was tun wir also, um die Renten bei einer immer geringeren Zahl an Beitragszahlern nachhaltig zu sichern? Woher kommen die sechs Millionen Menschen, die die offenen Stellen besetzen und mit ihren Sozialabgaben unser Renten- und Gesundheitssystem erhalten? Was tun wir heute gegen den Fachkräftemangel und die Überforderung in der Pflege. Wie gehen wir in Zukunft mit der steigenden Zahl an pflegebedürftigen Menschen um? Wie stellen wir die Finanzierung sicher? Fragen, die der ernsthaften Analyse und Erörterung bedürfen, die aber, das ist uns allen heute schon klar, auch enorme Anstrengungen bedeuten werden – gesellschaftliche wie ökonomische. Hierbei werden private Unternehmer ganz sicher eine entscheidende Rolle spielen. Der Staat alleine wird dies nicht schaffen. Genauso klar ist aber auch, dass wir keine weiteren Endlosschleifen in wissenschaftlichen Foren und politischen Talkshows mehr brauchen, sondern Entscheidungen und ein klares Bekenntnis der Politik zur Pflege! Stattdessen erleben wir aber noch viel zu oft, wie nahezu reflexartig bei jedem – erst noch nachzuweisenden – Skandal mit schöner Regelmäßigkeit von denjenigen, die am Vortag noch auf Podien die Vertrauenskultur für die Pflege als unverzichtbar propagiert haben, mit großem Auftritt ein härteres Durchgreifen, neue Kontrollen, neue Kontrolleure, neue Nach weispflichten gefordert werden, die es meistens bereits schon gibt. Jeder von uns muss seiner hohen Verantwortung im Umgang mit pflegebedürftigen Menschen jederzeit gerecht werden. Wenn es aber die gleichen Politiker sind, die eine bessere personelle Ausstattung, eine bessere Ausbildung der Fachkräfte unter finanziellen Aspekten ablehnen, gleichzeitig aber eine bessere Versorgung der pflegebedürftigen Menschen fordern, ist das nichts anderes als ein Ablenken von der eigenen Verantwortung. Wer A sagt, muss auch B sagen. Mit Ihrer Unterstützung aus den Ländern, liebe Kolleginnen und Kollegen, haben wir eine breite Diskussion, insbesondere mit den Bewerbern um ein politisches Mandat, in Gang gebracht. Sowohl in den Wahlprogrammen als auch in den vielen Antworten aus der Politik wird eine grundsätzliche Unterstützung der Pflege deutlich. Hieran wollen wir in der kommenden Legislaturperiode anknüpfen, um konkrete Antworten auf unsere Fragen zu bekommen und die notwendigen Entscheidungen zur Sicherstellung und Weiterentwicklung der Pflege mitzugestalten. Ihr Bernd Meurer Präsident