bpa. Magazin - Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste eV
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Willi Zylajew (2. von rechts),<br />
pflegepolitischer Sprecher<br />
der CDU-CSU-Fraktion, sieht Vorteile<br />
in der Beibehaltung der bisherigen<br />
Berufsabschlüsse.<br />
Am Fenster: Petra Crone (MdB, SPD)<br />
und Domagoj Ratkovivcic<br />
(wissenschaftlicher Mitarbeiter in<br />
Vertretung von Mechthild Rawert, SPD).<br />
Rechts: Erwin Rüddel, CDU<br />
Ausbildung<br />
ralistischen Pflegeausbildung der Fachkraftmangel<br />
in der Altenpflege eher verstärkt.“<br />
Auch Willi Zylajew, pflegepolitischer<br />
Sprecher der CDU-CSU-Fraktion, sieht<br />
durchaus Vorteile in der Beibehaltung<br />
der bisherigen Berufsabschlüsse. „Wichtig<br />
ist, klar zu stellen, dass wir gerade in<br />
der Altenpflege mehr ausbilden könnten.<br />
Nur für ca. 70 % der Ausbildungswilligen,<br />
die eigentlich in die Altenpflege gehen<br />
wollen, wird seitens der Länder auch ein<br />
Schulplatz gestellt.“<br />
Auch Dr. Anja Ludwig von der Arbeiter-<br />
Wohlfahrt (AWO) plädiert für den Erhalt<br />
der bisherigen Ausbildung und warnt:<br />
„Mit der generalistischen Ausbildung<br />
fallen wir hinter das bisher Erreichte<br />
zurück. Das jüngste Berufsbild der Pflege,<br />
entstanden, um den Bedarfen der<br />
speziellen Pflege von älteren Menschen<br />
gerecht zu werden und die nötigen besonderen<br />
Kompetenzen in der Theorie<br />
und der Praxis zu vermitteln, darf nicht<br />
zugunsten einer allgemeineren Ausbildung<br />
weichen.“<br />
Auch Dr. Birgit Hoppe, Arbeitskreis Ausbildungsstätten<br />
für Altenpflege (AAA),<br />
ist überzeugt: „Mit der generalistischen<br />
Ausbildung wird diese erheblich teurer<br />
und aufwendiger werden.“ Das generalistische<br />
Modell sei nicht ohne qualitative<br />
und inhaltliche Verluste möglich.<br />
„Wenn man die Belange in der Altenpflege,<br />
die ja ganz andere sind als in<br />
der Krankenpflege, im neuen Berufsbild<br />
erhalten will, wird man in der Kranken-<br />
und Kinderkrankenpflege Abstriche machen<br />
müssen und umgekehrt.“<br />
Petra Crone, MdB, SPD, setzt dagegen<br />
auf die Attraktivitätssteigerung der Pflegeausbildung<br />
durch die Zusammenlegung<br />
der Berufe, auch sie setzt sich für<br />
die Beseitigung bestehender Ausbildungsbarrieren<br />
in der Altenpflege ein<br />
und weist darauf hin, dass einige Länder<br />
sich aus der Verantwortung ziehen und<br />
die Auszubildenden noch Schulgeld bezahlen<br />
müssen.<br />
Thomas Knieling vom VDAB unterstützt<br />
die Argumentation. „Die Einrichtungen<br />
müssen eine Motivation haben, Ausbildungsplätze<br />
zu stellen.“<br />
Jörg Rehmann vom Deutschen Berufsverband<br />
für Altenpflege (DBVA) und Altenpfleger:<br />
„Wir fürchten, dass es bei der<br />
generalistischen Pflegeausbildung zu<br />
einem Verlust der Kompetenzen für alle<br />
kommt. Deshalb halten wir die qualifizierte<br />
Weiterentwicklung der bisherigen<br />
Ausbildung für vernünftig und für die<br />
finanzierbarere Variante.“<br />
Erwin Rüddel, MdB, CDU/CSU, hat für<br />
sich noch keine abschließende Entscheidung<br />
für oder gegen die generalistische<br />
Ausbildung getroffen. Er erhofft sich<br />
vom Einsatz technischer Assistenzsysteme<br />
eine Entlastung des Pflegepersonals<br />
und damit eine längere Verweildauer im<br />
Pflegeberuf.<br />
Abschließend stellt <strong>bpa</strong>-Geschäftsführer<br />
Bernd Tews klar: „Die Antwort auf die<br />
Herausforderung des demografischen<br />
Wandels ist die Sicherstellung der Versorgung<br />
durch fachkompetente Altenpflege!<br />
Dieser wichtige und sinnvolle Beruf<br />
darf nicht abgeschafft, sondern muss<br />
weiterentwickelt werden. Wir glauben<br />
nicht, dass weniger mehr ist und wir auf<br />
die spezielle Ausbildung in der Altenpflege,<br />
um die wir international inzwischen<br />
beneidet werden, verzichten können.“<br />
Das Bündnis für Altenpflege<br />
(www.bündnis-für-altenpflege.de)<br />
repräsentiert schon heute über<br />
die Hälfte aller Pflegeeinrichtungen.<br />
Beteiligt sind:<br />
· Arbeitskreis Ausbildungsstätten<br />
Altenpflege<br />
· <strong>Bundesverband</strong><br />
der Arbeiterwohlfahrt<br />
· <strong>Bundesverband</strong> <strong>privater</strong><br />
<strong>Anbieter</strong> <strong>sozialer</strong> <strong>Dienste</strong> e.V.<br />
· Deutsche Akademie für Gerontopsychiatrie<br />
und -psychotherapie e.V.<br />
· Deutscher Berufsverband<br />
für Altenpflege e.V.<br />
· Deutsche Expertengruppe Demenz<br />
· Deutsche Gesellschaft für Gerontopsychiatrie<br />
-psychotherapie e.V.<br />
· Deutscher Verband der Leitungskräfte<br />
von Alten- und Behinderteneinrichtungen<br />
e.V.<br />
· Verband Deutscher Altenund<br />
Behindertenhilfe e.V.